Traditionell stehen im Frühjahr viele Hauptversammlungen an. Dabei beschließen die Aktionäre dann auch die Dividendenzahlungen und nach dem Aktionärstreffen können die Anleger die Ausschüttung dann einstecken.
Da die Geschäfte vieler Unternehmen gut laufen, fließen auch in diesem Jahr wieder hohe Zahlungen an die Anteilseigener. Auch die Höhe der Dividendenrendite ist derzeit nach wie vor relativ attraktiv. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) beziffert jedenfalls die aktuelle Dividendenrendite für die DAX-Vertreter auf im Schnitt 3,1 Prozent und für die Euro Stoxx 50 Index-Mitglieder auf ungewichteter Basis sogar auf 3,6 Prozent. Auf Basis der erwarteten Ausschüttungen für das Geschäftsjahr 2017 liegt die laufende Rendite von Aktien damit nach wie vor markant über den aktuellen Mini-Renditen von Anleihen.
Markus Zeiß, Leiter Equity bei der LBBW Asset Management, weist im Übrigen noch auf einen ganz anderen interessanten Aspekt rund um den Themenkomplex Dividendeninvestments hin. Demnach haben viele Anleger zwar erkannt, dass die Dividendenrendite ein wesentlicher Performancetreiber bei Aktieninvestments ist. Doch vielen Investoren sei nicht bewusst, dass sie ihre Dividendenstrategie verfeinern können, wenn sie auf das richtige Timing achten.
"Historische Kursmuster zeigen, dass der Zeitraum zwischen Ankündigung und Ausschüttung der Dividende häufig eine besonders Erfolg versprechende Phase ist", so Zeiß. In den vergangenen fünf Jahren habe sich in dieser Zeit - bezogen auf den Euroraum - gegenüber dem Aktienindex EuroStoxx 50 eine Outperformance von 18,75 Prozent erzielen lassen. Die Volatilität habe dabei nur bei rund zwei Dritteln der Schwankungsintensität des EuroStoxx 50, führt Zeiß aus.
Wir haben uns vor diesem Hintergrund das monatlich aktualisierte Dividenden-Scoring-Modell der LBBW angesehen, das mit qualitativen und quantitativen Bewertungsfaktoren nachhaltige Dividendenzahler herausfiltert. Auf den nachfolgenden Seiten finden sie Erläuterungen zu den Aktien, welche derzeit diese Liste für den Euro Stoxx 50 Index anführen. Die geschätzten Dividendenrenditen dieser Titel bewegen sich zwischen 4,6 und 5,60 Prozent.
Auf Seite zwei: Sanofi
Sanofi-Aktie
Dividende für 2017e: 3,03 Euro
Dividendenrendite 2017e: 4,60 Prozent
Deckung: 20 Punkte
Rendite: 70 Punkte
Dividendensenkungen: 100 Punkte
Dividendenerhöhungen: 100 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie: 54 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie: 84 Punkte
Rating: 97 Punkte
Gesamt: 73,6 Punkte
Auf Platz fünf ist in der April-Berechnung des LBBW-Dividendenmodells Sanofi zu finden. Punkten kann der französische Pharmakonzern, der den deutschen Autobauer vom fünften Rang verdrängt hat, vor allem bei den Kriterien Anzahl der Dividendensenkungen von 2008 - 2017e und Anzahl der Dividendenerhöhungen von 2008 - 2017e. Denn da kassiert man jeweils die maximal möglichen 100 Punkte.
Verbesserungsbedarf gibt es dagegen bei der durchschnittliche Dividendendeckung von 2008 bis 2017e. Denn dafür gibt es nur magere 20 Punkte. Aufgrund der im Vorjahr verbuchten Cash-Zuflüsse von 3,5 Milliarden Euro aus einem Spartentausch mit Boehringer sanken die Nettofinanzschulden trotz Dividendenzahlung in Höhe von 3,7 Milliarden Euro, Restrukturierungskosten (0,8 Milliarden Euro) und Aktienrückkäufen von rund 2,2 Milliarden Euro von 8,2 Milliarden Euro (31.12.16) auf 5,2 Milliarden Euro.
Ausschüttungstag ist der 11. Mai. und für die Geschäftsjahre 2018 und 2019 rechnet die LBBW mit Dividendenzahlungen von 3,06 Euro und 3,10 Euro. Das heißt, man rechnet auch im 25. und 26. Jahr in Folge mit einer Erhöhung bei der Dividendenzahlung.
Aus Sicht der LBBW generiert Sanofi hohe operative Cash Flows und verfügt dadurch über Potenzial für zügigen Schuldenabbau oder Akquisitionen. Das zweite Übergangsjahr nach 2016 habe das Unternehmen einigermaßen gut überstanden. Allerdings werde auch 2018 kein leichtes Jahr für Sanofi werden, wenngleich die beiden angekündigten Übernahmen ein paar Probleme mildern dürften. Den hohen Kaufpreis für die Akquisitionen sieht man ebenso wie die Kapitalausschüttung in Form von Aktienrückkäufen aus Gläubigersicht kritisch.
Sanofi habe sich 2017 entschlossen, nur einen kleinen Teil der Einnahmen aus dem Verkauf des Tiergesundheitsgeschäfts zur Reduzierung der Nettoverschuldung zu nutzen, dadurch stünden die derzeitigen Ratings unter Druck. Nichtsdestotrotz verfüge Sanofi über sehr solide Finanzrelationen. Sanofi zählt für die LBBW zu den fundamental stärksten Pharmakonzernen. Eine seit Januar bestehende Kaufempfehlung ist mit einem Kursziel von 85,00 Euro versehen.
Charttechnik
Die Aktie von Sanofi hat schon einige Zeit lang keinen einfachen Stand. Das zeigt sich letztlich auch daran, dass die aktuell gültige Notiz nur einem bereits im Jahr 2000 erreichten Stand entspricht. Der Chart ist kurzfristiger betrachtet von einem Abwärtstrend geprägt. Dieser wurde im Mai 2017 aufgenommen und ist noch intakt. Im Bereich des Jahrestiefs von 63,21 Euro versucht sich der Titel aber seit einigen Wochen mit noch offenem Ausgang an einer Bodenbildung.
Profil
Sanofi ist eines der größten Pharmaunternehmen weltweit und beschäftigt mehr als 100.000 Mitarbeiter. Die heutige Sanofi ging aus einer Vielzahl pharmazeutischer Gesellschaften hervor. 2004 übernahm die französische Sanofi-Synthélabo - selbst 1999 aus der Fusion von Sanofi (damals Teil des Ölkonzerns Elf Aquitaine) und Synthélabo (gehörte damals zu L'Oréal) hervorgegangen - den fusionierten deutsch-französischen Konzern Aventis, der 1999 aus der Fusion der deutschen Hoechst AG und der französischen Rhône-Poulenc entstanden war. Seit der Akquisition des amerikanischen Biotech-Unternehmens Genzyme im Jahr 2011 firmiert das Unternehmen wieder als Sanofi. Der Konzern besteht derzeit aus fünf Sparten.
Auf Seite drei: Unibail-Rodamco
Unibail-Rodamco-Aktie
Dividende 2017e: 10,80 Euro
Dividendenrendite 2017e: 5,59 Prozent
Deckung: 14 Punkte
Rendite: 96 Punkte
Dividendensenkungen: 66 Punkte
Dividendenerhöhungen: 90 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie: 16 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie: 50 Punkte
Rating: 82 Punkte
Gesamt: 76,5 Punkte
Bei Unibail-Rodamco hat sich die Gesamtpunktzahl seit Juli 2017 von 73,1 auf 76,5 Punkte verbessert. Als Lohn springt inzwischen Platz vier statt wie damals noch Rang sechs heraus. Und man ist sogar ganz nah dran an einem Podest-Platz, weil die derzeit auf dem dritten Rang stehende Aktie von Total nur einen hauchdünnen Vorsprung von 0,1 Punkten aufweist.
Verbessern könnte sich die französische Immobiliengesellschaft seit Mitte des Vorjahres bei der Rendite, den Schwankungen beim Gewinn je Aktie und beim Gewinnwachstum je Aktie. Weil die LBBW dieses Unternehmen nicht selbst abdeckt, zieht man sich bei der Angabe der Bewertungskriterien auf die Konsensschätzungen aller Analysten zurück.
Dieser zeigt übrigens, dass man im Schnitt für die kommenden Jahre mit stetig steigenden Ausschüttungen rechnet. So sollen demnach nach zuletzt 10,80 Euro für die Jahre 2018 bis 2022 folgende Zahlungen fließen: 11,41, 12,04, 12,67, 13,88, 14,72 Euro. Stimmen diese Prognosen, winkt den Anlegern eine richtig dicke Dividendenrendite.
Beim Gewinn je Aktie ist es so, dass Analysten im Schnitt zunächst eher zurückhaltend gestimmt sind. Für 2018 rechnet man mit 12,77 Euro und für 2019 mit 12,49 Euro, nach 12,05 Euro im Vorjahr. Doch ab 2019 wird dann mit etwas mehr Dynamik gerechnet und 2021 und 2022 soll es mit den Gewinnen sogar richtig kräftig aufwärts gehen. Konkret sieht die Gewinnreihe für diese drei Jahre Ausweise von 13,69, 18,31 und 22,21 Euro vor. Damit ergibt sich für das letztgenannte Jahr lediglich ein einstelliges KGV. Zu bedenken ist dabei aber natürlich, das bis dahin noch viel passieren kann.
Als Stärken der Gesellschaft nennt die BayernLB Einkaufszentren in europaweit guten Lagen auf, ein Portfolio mit ausgeglichener Standortverteilung, solide Bilanzkennziffern, eine attraktive Dividendenrendite sowie Dividendenkontinuität sowie Aktienrückkäufe. Als Schwächen finden dagegen ein relativ ambitioniertes Bewertungsniveau Erwähnung, die hohe Abhängigkeit vom Einzelhandelsgeschäft, ein vergleichsweise geringes Wachstumspotenzial sowie ein zunehmender Wettbewerb um Einzelhandelsimmobilien, was sich negativ auf künftige Akquisitionen auswirken kann.
Charttechnik
Bei einem von 2003 bis 2015 verbuchten Anstieg von 57,93 Euro auf 260,45 Euro sieht es für die Aktien von Unibail-Rodamco grundsätzlich betrachtet relativ konstruktiv aus. Doch das erwähnte Rekordhoch liegt inzwischen schon eine Weile zurück und stattdessen hat sich seitdem Abgabedruck breit gemacht, der bisher in diesem Jahr nicht nachgelassen hat. Die Hauptaufgabe besteht deshalb charttechnisch gesehen erst einmal darin, einen Boden auszubilden.
Profil
Unibail-Rodamco SE ist eine europaweit tätige Immobiliengesellschaft mit Fokus auf Gewerbeimmobilien. Die Geschäftsaktivitäten umfassen die Bereiche Entwicklung, Investment und Bewirtschaftung der Immobilien und beinhalten selektive Käufe, aktives Management, Bewirtschaftung und Restrukturierung, Sanierung sowie die Vermietung der Objekte. Die Unternehmensgruppe investiert in Büroliegenschaften, Einkaufs-, Kongress- und Messezentren in ausgewählten europäischen Wirtschaftsregionen. Der Konzern besitzt über 70 Einkaufszentren in Frankreich, den Niederlanden, Deutschland, Spanien, Polen, Österreich, Schweden und Finnland.
Im Portfolio Büroliegenschaften befinden sich hauptsächlich Objekte im Zentrum von Paris und seinem westlichen Stadtrand sowie in Lyon. Im Weiteren werden zehn Kongress- und Messezentren in Frankreich durch die Tochtergesellschaften Viparis, die gemeinsam im Eigentum von Unibail-Rodamco SE und der Pariser Industrie-und Handelskammer sind, verwaltet. Unibail-Rodamco SE entstand im Jahr 2007 durch die Fusion von Unibail, Frankreich und Rodamco Europe, Niederlande. Der Hauptsitz der Gesellschaft ist in Paris, Frankreich.
Auf Seite vier: Total
Total-Aktie
Dividende 2017e: 2,48 Euro
Dividendenrendite 2017e: 4,99 Prozent
Deckung: 34 Punkte
Rendite: 88 Punkte
Dividendensenkungen: 100 Punkte
Dividendenerhöhungen: 60 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie: 16 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie: 70 Punkte
Rating: 89 Punkte
Gesamt: 76,6 Punkte
Auf dem dritten Platz im LBBW-Dividenden-Scoring-Modell der nachhaltigen Dividendenzahler aus dem Euro Stoxx 50 Index ist im April Total zu finden. Zu verdanken ist das vor allem 100 Punkten in der Kategorie Dividendensenkungen. Ganz schwach sind dagegen die 16 Punkte in Sachen Gewinnwachstum, wobei man hier aber immerhin seit Juli 2017 etwas zulegen konnte.
Verschlechtert hat sich dagegen die seitdem eingefahrene Gesamtpunktzahl und zwar von damals 81,6 Punkte auf inzwischen 76,6 Punkte. Verantwortlich dafür sind Verschlechterungen bei der Deckung und vor allem beim Gewinnwachstum je Aktie. Als Folge davon ist man auch vom damals noch belegten ersten Rang abgerutscht.
Die LBBW hat die Aktie von Total, für die man im Februar das Kursziel von 50,00 Euro auf 53,00 Euro erhöht hatte, im April als Aktie des Monats herausgestellt. Zur Begründung dafür hieß es unter anderem, im Zuge des starken Ölpreisverfalls habe der Konzern konsequent seine Investitionen und Kosten gesenkt sowie Beteiligungen verkauft. Die Mischung aus niedrigeren Kosten und wieder ansteigenden Preisen hätten im vergangenen Jahr zu deutlichen Ergebniszuwächsen geführt. Der in der Branche besonders beachtete freie Cash Flow, die Mittelzuflüsse aus dem operativen Geschäft abzüglich der Investitionen, sei dabei auf das höchste Niveau seit 2009 gestiegen. Den Nettoverschuldungsgrad hätten die Franzosen gleichzeitig auf 14 Prozent zurückfahren.
Im vergangenen Jahr habe Total mit 2,6 Millionen Barrel Öläquivalente pro Tag 4,6 Prozent mehr Öl und Gas gefördert als im Jahr davor. Für den Zeitraum zwischen 2016 und 2022 habe das Unternehmen zudem ein jährliches Förderwachstum von fünf Prozent in Aussicht gestellt. Total verfüge über ein weltweit breit gestreutes Projektportfolio. Ein hoher Anteil der Regionen Afrika und Mittlerer Osten sorge für insgesamt vergleichsweise geringe Produktionskosten. Eine führende Position nähmen die Franzosen im wachstumsstarken Flüssiggasgeschäft ein. Dabei decke das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette in diesem Geschäftssegment ab.
Ein wesentliches Kriterium bei der Investition in Ölaktien sei die Dividendenrendite bzw. die Dividendenkontinuität. Total habe auch in den Jahren mit deutlichen Ölpreisrückgängen keine Kürzung der Ausschüttung vorgenommen. Bis zum Jahr 2020 plane das Unternehmen die Dividende von 2,48 Euro je Aktie für das vergangene Jahr auf 2,72 Euro je Aktie anzuheben. An eventuell höheren Ölpreisen wolle Total seine Aktionäre außerdem über zusätzliche Aktienrückkäufe teilhaben lassen.
Charttechnik
Auch bei Total konnten Langfrist-Anleger angesichts von Notierungen nur unwesentlich über dem Niveau des Jahres 2000 keine richtigen Kursgewinne einheimsen. Doch dank des in den vergangenen Wochen verbuchten Anstiegs gibt es immerhin jetzt kurzfristig einen Hoffnungsschimmer. Denn der Kurs ist bis an eine wichtige Widerstandszone herangelaufen, die bei rund 49,00 Euro verläuft. Gelingt der nachhaltige Sprung über diese Hürde, wäre das charttechnisch betrachtet ein ermutigendes Signal.
Profil
Mit der Übernahme von PetroFina und Elf Aquitaine in den Jahren 1999 bzw. 2000 hat sich Total aus Sicht der LBBW zu einem der weltweit führenden integrierten Ölkonzerne entwickelt. Das französische Unternehmen ist in allen Industriesegmenten tätig, wobei der Ertragsschwerpunkt im Bereich Exploration und Förderung liegt. Im vergangenen Jahr förderte das Unternehmen 2,6 Millionen Barrel Öläquivalente pro Tag. Total ist an 21 Raffinerien beteiligt und betreibt weltweit mehr als 16.000 Tankstellen. Darüber hinaus ist der Konzern auch im Bereich der erneuerbaren Energien aktiv.
Auf Seite fünf: Daimler
Daimler-Aktie
Dividende 2017e: 3,65 Euro
Dividendenrendite 2017e: 5,60 Prozent
Deckung: 88 Punkte
Rendite: 94 Punkte
Dividendensenkungen: 33 Punkte
Dividendenerhöhungen: 60 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie: 82 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie: 52 Punkte
Rating: 82 Punkte
Gesamt: 80,0 Punkte
Eine Gesamtpunktzahl von 80,0 bringt Daimler derzeit auf den zweiten Platz im LBBW-Dividendenmodell. Komplett punkten kann der deutsche Autobauer zwar nach wie vor in keiner Kategorie, aber es fehlen weiterhin echte Ausreißer nach unten und in den vergangenen Wochen gab es bei den Punkten Deckung, Rendite und vor allem dem Gewinnwachstum Verbesserungen zu registrieren. Seit Juli 2017 hat sich das Gesamtergebnis von 78,0 auf 80,0 Punkte erhöht und die Platzierung hat sich dabei von vier auf zwei verbessert.
Der Ex-Tag für die Dividende des Jahres 2017 war bereits am 06. April. In Sachen Dividenden ist somit für die Aktionäre wieder Warten angesagt, ob das Unternehmen wie von der LBBW prognostiziert, die Zahlungen für das laufende und das kommende Geschäftsjahr jeweils leicht auf 3,70 Euro und 3,80 Euro je Anteilsschein erhöhen wird. Für die nächsten Jahre geht die LBBW auf Basis einer prognostizierten Ausschüttungsquote von rund 40 Prozent jedenfalls von attraktiven Dividendenzahlungen aus.
Im Geschäftsjahr 2017 erzielte Daimler ein operatives Ergebnis von 14,7 Milliarden Euro (+13,7 Prozent) bzw. eine Marge von 8,9 Prozent nach zuvor 8,4 Prozent). Für 2018 wird mit einer leichten Steigerung von Absatz und Umsatz gerechnet. Das EBIT soll dabei in der Größenordnung des Vorjahres liegen. Die Erwartungen für die Segmente Mercedes-Benz Cars und Daimler Financial Services bewegen sich dabei auf Vorjahresniveau, bei Daimler Trucks und Daimler Buses deutlich über Vorjahr und bei Mercedes-Benz Vans leicht unter dem Vorjahr.
Die LBBW beziffert den fairen Wert der Aktie auf Basis eines modifizierten Modells des Wertes der Einzelteile auf rund 85,00 Euro. Die Aktie sei aber selbst bei diesem Kursziel günstig bewertet. Als Hauptrisiken für die positive Einschätzung sieht man schwächere Absatzmärkte sowie negative Ergebnisse aus den staatsanwaltlichen Untersuchungen in Deutschland (Kartellverdacht) sowie aus der internen Untersuchung in den USA hinsichtlich des Zertifizierungsprozesses in Bezug auf Abgasemissionen.
Charttechnik
Keine echte Freude kommt auch beim Langfristchart der Aktie von Daimler auf. Aber die Aktie kostet derzeit dennoch weniger als in der Spitze vor zehn Jahren. Denn leider ist es so, dass seit 1997 letztlich keine Kursgewinne angefallen sind. Seit dem 23. Januar hat sich wieder etwas Abgabedruck breit gemacht und der Titel steckt seitdem in einem Abwärtstrend. Deshalb geht es jetzt erst einmal um die Aufgabe, im Bereich des Jahrestiefs von 64,95 Euro einen Boden zu finden.
Profil
Daimler ist ein führender Hersteller von Premium-Personenwagen und der weltweit größte Nutzfahrzeughersteller. Die Pkw umfassen die Marken Mercedes-Benz, Mercedes AMG, Mercedes-Benz McLaren und Maybach sowie die Kleinwagenmarke smart. Bei den Lkw sind dies die Marken Mercedes-Benz, Freightliner, Western Star, Thomas Built Buses und Mitsubishi Fuso. Ebenfalls produziert werden Transporter der Marke Mercedes-Benz und Busse der Marken Mercedes-Benz, Setra und Orion. Finanzierungsund Leasingkonzepte für Händler und Endkunden gehören ebenso zum Leistungsportfolio. Darüber hinaus hält der Konzern Beteiligungen an Kamaz sowie Renault und Nissan.
Auf Seite sechs: AXA
AXA-Aktie
Dividende 2017e: 1,26 Euro
Dividendenrendite 2017e: 5,39 Prozent
Deckung: 68 Punkte
Rendite: 98 Punkte
Dividendensenkungen: 66 Punkte
Dividendenerhöhungen: 80 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie: 46 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie: 60 Punkte
Rating: 82 Punkte
Gesamt: 83,9 Punkte
Auf Platz eins statt wie noch im Juli 2017 auf Platz drei rangiert in der aktuellen Dividenden-Scoring-Rangliste der LBBW AXA. Die französische Versicherung kommt derzeit auf 83,9 Punkte und das ist deutlich besser als die noch im Juli 2017 eingefahrenen 78,5 Punkte.
Zu verdanken ist letzteres Verbesserungen beim Gewinnwachstum je Aktie sowie der Rendite, wobei letzteres auch einem zuletzt klaren Kursrückgang geschuldet ist. Jedenfalls kassiert man aktuell für die Rendite von geschätzten 5,39 Prozent hohe 98 Punkte. Ex-Tag ist der 03. Mai und wenn es nach der LBBW geht, dann fließen für das laufende Jahr 1,30 Euro nach 1,26 Euro für 2017.
Die LBBW hat eine bestehende Kaufempfehlung für den Titel, wobei das Kursziel aber im März um einen Euro auf 27,50 Euro gesenkt worden ist. Allgemein halten die zuständigen Analysten die geografische und sektorale Diversifikation von AXA für sehr gut. Ansonsten sei aber das Risikoprofil im Vergleich zu den großen europäischen Konkurrenten als etwas erhöht einzustufen. So halte AXA Staatsanleihen aus Euro-Peripheriestaaten in Höhe von knapp 40 Milliarden Euro (brutto), die zu mehr als die Hälfte aus Italien stammen. Vor allem aber weise der Konzern bislang eine starke Abhängigkeit vom Aktienmarkt auf, was mit dem verkauften Mix an Lebensversicherungsverträgen zusammenhänge.
Durch das hohe Gewicht fondsgebundener Produkte profitierten die vereinnahmten Verwaltungsgebühren erheblich von steigenden Aktienmärkten. Andererseits würden bei einer Schwäche des Aktienmarktes die Verwaltungsgebühren sinken und die in den Policen enthaltenen Garantien kämen dann eventuell teuer zu stehen. Die aufsichtsrechtliche Kapitalausstattung des Konzerns stelle sich dafür im Vergleich zur europäischen Konkurrenz überdurchschnittlich gut da. Die gemäß internem Risikomodell berechnete Solvency-II-Quote habe zuletzt mit 205 Prozent oberhalb der Mitte des vom Management avisierten Zielkorridors (170 Prozent bis 230 Prozent) gelegen.
Zu den Stärken zählt man darüber hinaus ganz allgemein den international bekannten Markenname mit starker Lebensversicherungsplattform. Hinzu kommen eine klar kommunizierte Strategie sowie eine gute Akquisitionshistorie. Unsicherheiten bestünden dagegen mit Blick auf den Erfolg des IPOs der US-Aktivitäten und der Integration des Bermuda-Versicherers XL Group, dessen Kauf im März angekündigt worden war.
Charttechnik
Auch bei AXA müssen sich Langfrist-Investoren eingestehen, dass ihr Investment schon seit letztlich 1997 keine Kursgewinne eingebracht hat. Ab der zweiten Jahreshälfte 2012 bis Januar 2018 sah es gut aus, denn unter dem Strich ging es da spürbar nach oben mit den Notierungen. Doch viel von dem dabei verbesserten Chartbild hat ein in den vergangenen Wochen erlittener Rückschlag wieder zunichte gemacht.
Profil
AXA ist ein weltweit tätiger Versicherungskonzern mit 107 Millionen Kunden und rund 166.000 Mitarbeitern in 64 Ländern. Fast zwei Drittel der Prämieneinnahmen des Konzerns stammen aus der Lebensversicherung und rund ein Drittel aus der Schaden-und Unfallversicherung. Die geografischen Schwerpunkte von AXA liegen in Frankreich (24 Prozent), den USA (14 Prozent) und Deutschland (elf Prozent). Durch die Drittgelder von AXA Investment Managers und der US-Tochter AllianceBernstein zählt der Konzern mit 1,1 Billionen Euro Assets under Management auch zu den größten Vermögensverwaltern der Welt.