Die Anweisung folgt auf Sammelklagen von US-Autobesitzern, die den Schwaben überhöhte Emissionswerte vorwerfen. Daimler will nach eigenen Angaben vollumfänglich mit den amerikanischen Behörden kooperieren. Etwaigen Hinweisen auf Regelverstöße werde der Autobauer "konsequent nachgehen und die erforderlichen Maßahmen selbstverständlich treffen".
Daimler erklärte, die jüngsten US-Sammelklagen wegen angeblich überhöhter Abgaswerte für unbegründet zu halten. Das Unternehmen wolle sich dagegen mit sämtlichen juristischen Mitteln zur Wehr setzen. Der Besitzer eines Mercedes-Modells mit Blue-Tec-Dieselmotor wirft dem Autobauer vor, der Ausstoß von giftigem Stickoxid überschreite bei Temperaturen unter zehn Grad die Grenzwerte in den USA um bis das 65-fache. Die Klage vor einem Bezirksgericht in Illinois wurde von der Anwaltskanzlei Hagens Berman eingereicht, die bereits VW in den USA wegen überhöhter Abgaswerte verklagt hat.
Volkswagen hatte im September zugegeben, Stickoxid-Abgaswerte mit einer speziellen Software manipuliert zu haben. Der Wolfsburger Konzern steuert in der Abgasaffäre auf einen teuren Kompromiss zu. Der Autobauer einigte sich nach monatelangem Ringen mit den US-Behörden auf Grundzüge eines Entschädigungsplans, der den Rückkauf von fast einer halben Million manipulierten Dieselfahrzeugen sowie eine Entschädigung der Autobesitzer vorsieht. Daimler hat den Einsatz einer speziellen Software zur Manipulation von Abgaswerten dagegen mehrfach bestritten.
Die US-Verkehrsaufsicht teilte zum Wochenschluss mit, im Skandal um geschönte Verbrauchswerte den japanischen Autobauer Mitsubishi Motors unter die Lupe zu nehmen. Die Behörde NHTSA bat den Pkw-Hersteller um Informationen über Fahrzeuge, die in den USA verkauft wurden. Einem Bericht der Zeitung "Sankei" zufolge könnte Mitsubishi die Werte bei weiteren Modellen wie Elektrofahrzeugen manipuliert haben. Der Autobauer erklärte, den Medienbericht prüfen zu wollen. Mitsubishi hatte am Mittwoch Tricks bei Tests zum Treibstoffverbrauch eingeräumt.
Reuters