Daimler hat dank Absatzrekord im dritten Quartal beim Gewinn kräftig Gas gegeben. Das operative Ergebnis aus dem laufenden Geschäft (Ebit) erhöhte sich von Juli bis September um ein Fünftel gegenüber dem Vorjahr auf 2,8 Milliarden Euro, wie der Autobauer am Donnerstag mitteilte. Hinzu kam noch ein Sonderertrag von rund einer Milliarde Euro aus dem Verkauf des Anteils am Motorenbauer Rolls-Royce Power Systems, so dass das Ebit um zwei Drittel auf 3,7 Milliarden Euro stieg. Analysten hatten mit dieser Größenordnung gerechnet, nachdem der Konzern die einzelnen Sparten-Ergebnisse schon vergangene Woche bekannt gegeben hatte. Der Umsatz kletterte um zehn Prozent auf gut 33 Milliarden Euro.

"Unsere Strategie zahlt sich aus", erklärte Vorstandschef Dieter Zetsche. Daimler wachse profitabel und sei zuversichtlich, die gesteckten Ziele nachhaltig zu erreichen. Die Prognose für 2014 ließ der Vorstand unverändert: Absatz, Umsatz und Ebit aus dem laufenden Geschäft sollen deutlich steigen, worunter Analysten zufolge ein Plus von rund zehn Prozent zu verstehen ist.

Der Premiumhersteller hat seit dem vergangenen Jahr zahlreiche Neuheiten auf den Pkw-Markt gebracht und im dritten Quartal so viele Autos verkauft wie nie zuvor. Insgesamt setzten die Stuttgarter 637.400 Pkw und Nutzfahrzeuge ab, ein Plus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zum Gewinnanstieg trug auch bei, dass höhere Preise durchgesetzt werden konnten. Auch die vor zwei Jahren eingeleiteten Kostensenkungsprogramme griffen jetzt, erklärte Daimler weiter.

Die Schwaben kommen zugleich ihrem Ziel näher, vom Umsatz in der Pkw-Sparte Mercedes-Benz zehn Prozent Gewinn zu machen. Die Rendite lag im dritten Quartal bei 8,6 Prozent nach 7,6 Prozent vor Jahresfrist und 7,9 Prozent im zweiten Vierteljahr.

Die Frage ist nur, wie lange Daimler und seine deutschen Konkurrenten den Aufwärtstrend noch halten können. In Europa ist der Hoffnungsmarkt Russland wegen des Konflikts um die Ukraine eingebrochen. Und am weltgrößten Pkw-Markt China hat das Wachstumstempo zuletzt spürbar nachgelassen. Aus wichtigen Schwellenländern, vor allem aus dem für den Lkw-Markt wichtigen Brasilien, kommen ebenfalls schlechte Konjunkturnachrichten. Daimler hat deshalb seine Wachstumsprognose zum weltweiten Autoabsatz um einen Prozentpunkt gestutzt auf drei bis vier Prozent.

rtr