Ausgangssituation und Signal
Gegen den Markttrend: Die Aktien von Daimler gehen geschwächt in den Freitagshandel und verlieren in den ersten beiden Handelsstunden knapp 0,5 Prozent an Wert. Das Minus vom Freitag überrascht angesichts der Kursstärke des DAX und den Aussichten auf eine zeitnahe Beilegung des Handelskrieges zwischen den USA und China. Diese Nachricht hat den DAX am Freitag beflügelt.
Aktuell bewegen sich die Kurse des Stuttgarter Autobauers um 51 Euro und damit oberhalb der 50er-Unterstützung. Knapp unterhalb davon verläuft die 200-Tagelinie (blaue Kurve), die den Notierungen Unterstützung gewährt. Damit präsentieren sich die Aktien von Daimler auf einem soliden charttechnischen Fundament. Steht jetzt ein zeitnaher Aufwärtsmove bevor?
Die Charts im Detail
Kurzfristig betrachtet hat sich die zuvor überkaufte Marktsituation neutralisiert. Zur Erinnerung: Ende Oktober notierte die Daimler-Aktie noch mehr als zehn Prozent oberhalb ihrer 21-Tagelinie (grüne Kurve). Aktuell liegen die Kurse zwei Prozent tiefer als im Durchschnitt ihrer vergangenen 21 Handelstage. Damit gelten die Daimler-Aktien, kurzfristig betrachtet, bereits als "überverkauft" (siehe Kurvenverlauf unterhalb des Tagescharts). Mit der jüngsten Korrekturbewegung wurde aber auch eine Kurslücke (engl.: "Gap") geschlossen, die im Oktober entstanden ist (gelbe Markierung im Tageschart). Erfahrungsgemäß ist die Chance groß, dass die Kurse wieder nach oben drehen, wenn eine derartige Lücke geschlossen wird.
Wochen- und Monatscharts gewähren Einblick in den langfristigen Trend bei der Daimler-Aktie. Auffällig: Der Widerstand um 55 Euro, an dem die Daimler-Aktie bereits seit drei Wochen zu knabbern hat. Käme es hier aber zu einem Ausbruch nach oben, so wäre das sehr positiv zu bewerten mit einem nachfolgenden Kursziel um 60 Euro; dort lag das bisherige Jahreshoch.
Tageschart
Wochenchart
Monatschart
Empfehlung der Redaktion
Daimler-Aktie: Halten / Aufstocken / spekulativ Kaufen. Der Titel befindet sich in einer langfristigen Bodenbildung und zeigt sich um 50 Euro als solide unterstützt. Die 200-Tagelinie hat ihren fallenden Verlauf beendet und könnte eine längerfristige Trendwende zum besseren einläuten. Käme es zu einer Einigung im Handelsknatsch zwischen den USA und China, so wären positive Impulse für den weiteren Chartverlauf zu erwarten.
Nächste Widerstände: 55 Euro und 60 Euro (bisheriges Jahreshoch)
Nächste Unterstützungen: 49,49 Euro (200-Tagelinie) und 42,90 Euro (Oktobertief)
Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.
AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht. www.index-radar.de