Allerdings lag der Großteil der Abweichung an Einmal-Effekten. So hatte der Konzern im ersten Quartal Kosten aus Absicherungsgeschäften für Tesla sowie des Verkaufs seines 50-Prozent-Anteils an Rolls-Royce Power Systems Holding - der ehemaligen Tognum - an Rolls-Royce zu stemmen. Insgesamt kam so eine Belastung von rund 279 Millionen Euro zusammen. Bereinigt um diese Einmal-Effekte hätten die Stuttgarter ein operatives Ergebnis von 2,07 Milliarden Euro geschafft und damit die Konsensschätzung der Analysten von 2,15 Milliarden nur knapp verfehlt.
Die gute Botschaft ist: Wenn der Rolls-Royce-Verkauf - wie erwartet - bis Jahreswechsel abgewickelt ist, winkt ein ergebniswirksamer Sonderertrag von gut einer Milliarde. Dazu hat Daimler seine Beteiligung an Tesla gegen allzu große Kursschwankungen abgesichert. Daimler hatte für seine Beteiligung einst 12 Millionen Euro gezahlt. Zum Quartalsende waren die Anteile 736 Millionen Euro wert. Doch in den vergangenen Monaten war der Aktienkurs des US-Unternehmens sehr volatil. Damit drohten regelmäßige Zu- bzw. Abschreibungen für Daimler. Dieses Risiko hat Finanzchef Bodo Uebber nun abgesichert - zunächst für drei Jahre. Das ist smart. Denn mit dem Schritt hat der Konzern den Wertzuwachs eingelockt. Damit drohen hier auch mittelfristig keine bilanzielle Belastungen mehr. Zugleich ist der Schritt ein Indiz dafür, dass Daimler die Tesla-Beteiligung als strategisch sieht und weiter halten will.
Einschätzung der Redaktion
Anleger sollten sich vom leichten Kursrückschlag von heute nicht beunruhigen lassen. Die freien Mittelzuflüsse waren mit 649 Millionen Euro unerwartet stark. Die Produktoffensive greift. Der Absatz der margenträchtigen S-Klasse hat sich verdoppelt. Die seit Mitte März verfügbare C-Klasse dürfte ein Hit werden. Für den neuen Kompakt-SUV GLA liegen bereits 50.000 Bestellungen vor. Auch die anderen Kompaktwagen laufen. Auch charttechnisch ist alles im grünen Bereich. Der Aufwärtstrend ist weiter intakt. Kursziel 82 Euro, Stopp bei 57,60 Euro. Kaufen.