"Mit den Werkschließungen bei Halbleiterlieferanten in Malaysia und anderswo ist die Herausforderung nun noch größer geworden", sagte der Manager der "Automobilwoche" (Donnerstag). Für das dritte Quartal rechnet der Daimler-Chef deshalb mit einem geringeren Absatz. Die Verkäufe sollten "voraussichtlich spürbar" unter dem Absatz des zweiten Jahresviertels liegen, sagte Källenius.

Von April bis Juni hatte Daimler den Angaben zufolge rund 590 000 Fahrzeuge der Marken Mercedes und Smart ausgeliefert. In den vergangenen Wochen und Monaten waren immer wieder Werke heruntergefahren worden, weil Teile für die Montage fehlten.

Der gebremste Absatz dürfte sich jedoch nach den Worten des Managers nicht in gleichem Maße auf die wirtschaftliche Situation des Konzerns auswirken. "Ich bin froh, dass wir unser Unternehmen in dieser Hinsicht schon deutlich flexibler und wetterfester gemacht haben", sagte Källenius. Hier agiere Daimler aus einer anderen Position heraus als noch vor zwei oder drei Jahren. Nach tiefroten Zahlen wegen der Corona-Krise hatte Daimler im ersten Halbjahr 2021 auch dank eines verschärften Sparkurses wieder üppige Milliardengewinne erzielt.

Wie lange die Halbleiter-Krise das Geschäft der Autobauer noch beeinträchtigen könnte, wagte der Daimler-Chef unterdessen nicht vorherzusagen. "Längerfristige Prognosen sind wirklich sehr schwierig." Werksschließungen wie etwa aufgrund des Lockdowns in Malaysia ließen sich schlecht prognostizieren. "Wichtig ist, dass die Nachfrage nach den Fahrzeugen da ist. Irgendwann wird auch das Problem der Halbleiter gelöst sein."

dpa-AFX