Diese Zahl habe Vorstandschef Ola Källenius Anfang der Woche erstmals bei einer Führungskräfteveranstaltung genannt. Über die geplanten Streichungen hatte zuvor die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.
In der Rundmail hieß es weiter, der Betriebsrat sei von der Unternehmensleitung vor Kurzem mit der Personal- und Finanzsituation konfrontiert worden. Gespräche dazu seien eingeleitet worden. "Wir sehen als Gesamtbetriebsrat durchaus die finanziell schwierige Situation sowie die Notwendigkeit von umsichtigen Maßnahmen." Als Gründe für die Probleme von Daimler wurden in dem Schreiben hohe Investitionen in die Elektro-Mobilität und die Digitalisierung, die zeitgleiche Weiterentwicklung von Verbrennungsmotoren, die Beseitigung von Altlasten aus juristischen Verfahren sowie Anlaufprobleme in den Werken in Tuscaloosa, Aguascalientes und Charleston genannt. Für juristische Streitigkeiten oder Qualitätsprobleme von Zulieferern dürfe die Belegschaft nicht zur Kasse gebeten werden, betonte Betriebsratschef Michael Brecht.
BETRIEBSRAT WILL LOHNKÜRZUNGEN VERHINDERN
Die Vorschläge der Unternehmensleitung reichten von der Nicht-Weitergabe von Lohnerhöhungen aus der anstehenden Tarifrunde bis zum Verzögerungen bei individuellen Entgelterhöhungen. "Dies haben wir kategorisch abgelehnt." Dagegen will der Betriebsrat die Möglichkeit auf alle Mitarbeiter ausweiten, das tarifliche Zusatzgeld in freie Tage umzuwandeln. Zudem soll die Altersteilzeit weiter geöffnet werden. "Sinnloses Kostenschrubben lehnen wir ab!", hieß es in der Mail.
Daimler erklärte, der Konzern analysiere derzeit Kosten, Prozesse und Potenziale, um in dem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld gegenzusteuern. "Wir befinden uns mit den Arbeitnehmervertretern im konstruktiven Dialog, werden uns zu Spekulationen des Betriebsrates aber nicht äußern."
Daimler-Chef Källenius hat ein Sparprogramm angekündigt. Der Autobauer müsse sich noch erheblich mehr bei der Transformation, etwa dem Wandel zu E-Autos, anstrengen und deutlich sparen, sagte er Ende Oktober bei der Präsentation der Quartalszahlen. Details will der Daimler-Chef allerdings erst auf einem Kapitalmarkttag Ende nächster Woche (14. /15. November) in London erläutern. Betriebsbedingte Kündigung hat Daimler bis 2020 ausgeschlossen, mit dem angekündigten Konzernumbau gilt die Beschäftigungssicherung sogar bis Ende 2029.
rtr