MDax (MDAX) und TecDAX legten derweil am Donnerstag zu: Der Index der mittelgroßen Werte rückte um 0,20 Prozent auf 22 621,40 Punkte vor. Der Technologie-Index gewann 0,41 Prozent auf 1857,78 Punkte.
DEUTSCHE BANK VERLIEREN RUND 5 PROZENT
Insgesamt betrachtet ebbe inzwischen die Euphorie rund um den neuen US-Präsidenten Donald Trump merklich ab, kommentierte Marktbeobachter Jens Klatt. Auch die Experten des Börsenstatistik-Magazins "Index-Radar" sehen noch kein Ende der jüngsten Schwächephase.
Bekräftigt wurde diese Vermutung im Zuge der Berichtssaison: Nach durchwachsenen Quartalszahlen der Deutschen Bank schickten die Anleger die Aktie des Branchenprimus mit einem Minus von mehr als 5 Prozent an das Dax-Ende. Angesichts teurer Rechtsstreitigkeiten und des Konzernumbaus hatte das Finanzhaus das zweite Jahr in Folge einen Milliardenverlust eingefahren, der zudem höher als von Analysten erwartetet ausfiel. Nun kehren Befürchtungen an den Markt zurück, dass es doch noch eine Kapitalerhöhung geben könnte.
DAIMLER LEIDEN UNTER AUSBLICK
Die Anteilscheine von Daimler verloren nach Zahlen zum Schlussquartal 2016 und insbesondere einem vorsichtigen Ausblick für das neue Jahr 2,74 Prozent.
Aktien der Deutschen Börse (Deutsche Börse) büßten rund 1,5 Prozent ein. Unternehmenschef Carsten Kengeter war wegen eines Aktiengeschäfts zehn Wochen vor Bekanntgabe der Fusionspläne mit der Londoner Börse ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten.
INFINEON AN DER DAX-SPITZE
Der Halbleiterhersteller Infineon (Infineon Technologies) bekräftigte derweil nach einem guten Start ins laufende Geschäftsjahr 2016/17 seine Prognosen. Die Papiere stiegen daraufhin an der Dax-Spitze um gut 2 Prozent, nachdem sie zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit 15 Jahren geklettert waren.
Im Fokus standen zudem auch einige Werte aus der zweiten Reihe: Bei Hannover Rück (Hannover Rueck) beflügelten überraschend gute Vertragsabschlüsse die Gewinnhoffnungen für 2017 und ließen die Papiere im MDax um rund 2 Prozent anziehen.
SALZGITTER FAVORIT IM MDAX
Salzgitter (Salzgitter) allerdings waren Spitzenwert mit einem Plus von rund 4 Prozent. Analyst Eugene King von der US-Bank Goldman Sachs hatte die Aktien nun zum Kauf empfohlen. King erwartet, dass sich die überdurchschnittliche Kursentwicklung der europäischen Stahlaktien aus dem vergangenen Jahr fortsetzt.
Der EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) als Leitindex der Eurozone schloss mit minus 0,16 Prozent auf 3253,61 Punkte. Der Pariser Leitindex CAC 40 bewegte sich kaum vom Fleck, während der britische FTSE 100 moderat zulegte. Der Dow Jones Industrial (Dow Jones 30 Industrial) wiederum gab zum Handelsschluss in Europa leicht nach.
EURO STEIGT
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,20 Prozent am Vortag auf 0,19 Prozent. Der Rentenindex Rex (REX Gesamt Kursindex) stieg um 0,05 Prozent auf 141,54 Punkte. Der Euro-Bund-Future gewann 0,32 Prozent auf 162,37 Punkte. Der Kurs des Euro legte zu. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0808 (Mittwoch: 1,0790) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9252 (0,9268) Euro./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---