Der Stuttgarter Autobauer hat seine Zulieferer aufgefordert, bis 2039 - so wie er selbst schon viel frührer - klimaneutral zu produzieren. Damit soll die gesamte Wertschöpfungskette den CO2-Ausstoß neutralisieren. "Sie müssen bei Neuvergaben ihren CO2-Footprint zeigen, und wie sie in 20 Jahren CO2-neutral werden." Bei der Sportwagenschmiede Porsche hätten schon über 80 Prozent der Lieferanten sich zu diesem Ziel verpflichtet, erklärte Produktionschef Albrecht Reimold.
Die Autozulieferer halten sich wie ihre Kunden damit an die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens, CO2-neutral zu wirtschaften, um die Erderwärmung zu bremsen. Die eigenen Werke CO2-neutral zu stellen, sei nicht sehr schwierig, erklärte Reimold. Wichtigstes Instrument dafür sei der Einsatz erneuerbarer Energie. Daimler will das Prinzip bei allen Werken weltweit im kommenden Jahr erreichen, ergänzte Källenius. Allerdings fehle es noch an global einheitlichem Messen der CO2-Emissionen. Mit einheitlichen Standards in der Berichterstattung von Unternehmen zu Nachhaltigkeit könnte der Finanzmarkt Druck zum Klimaschutz ausüben. Das sei bereits im Gang. "Dann werden die Buchhalter die Umwelt retten", sagte der Daimler-Chef.
Mit Blick auf die künftige Bundesregierung mahnten die Automanager die Politik, bei den Klimaschutzzielen die Machbarkeit für die Wirtschaft nicht aus den Augen zu verlieren. Denn diese seien nur mit einer starken Wirtschaft für die Gesellschaft zu bewältigen, sagte Källenius. "Also muss man hohe Ambitionen in ökologischer Politik mit hoher Ambition in der Wirtschaftspolitik verbinden." Die Autoindustrie müsse zig Milliarden Euro für den Wandel aufbringen. "Dazu brauchen wir Finanzkraft." Reimold mahnte, Genehmigungsverfahren - etwa zum Aufbau von Ladesäulen für E-Autos - müssten schneller werden.
rtr