Wann die KI-Blase platzen kann, warum die Börse im Februar unter die Räder kommen könnte und warum Wirtschaftsminister Habeck "eine Peinlichkeit hoch 10" ist, das erfahren Sie im neuen Interview mit Markus Koch.
BÖRSE ONLINE: Markus, die US-Börsen steigen und steigen. Immer wenn man ins eigene Depot guckt, dann hat man mehr Geld verdient. Wie lange kann das denn noch gut gehen?
Markus Koch: Wir haben jetzt tatsächlich eine Gewinnstrecke im S&P 500 und Nasdaq, die etwa 13 Wochen anhält. Selbst einer der großen Dauerbullen an der Wall Street, Tom Lee von Fundstreet, der schon sehr früh, auch im letzten Jahr sehr bullish war und damit ja letztendlich gesehen auch Recht hatte, der warnte jetzt diese Woche, dass wir im S&P vielleicht noch Luft haben, so bis etwa 5020 Punkten. Doch dann könnten wir in einen Drawdown laufen. Wenn man sich jetzt mal die vergangenen Anstiegsphasen anschaut im S&P 500, dann gab es in den letzten zwölf Monaten zwei Phasen, in denen es dann jeweils um 20 Prozent bergauf ging und danach ging es dann immer erst mal um etwa 10 Prozent bergab. Auch dieses Mal ging es bereits um 21 Prozent bergauf. Das würde saisonal auch ganz gut passen. Denn der Februar und vor allem die zweite Februar-Hälfte ist eigentlich eher eine schwierige Phase an der Börse. Also ich würde mal sagen, die Zeit fürs Durchatmen ist gekommen, aber es wird nur ein Durchatmen sein.
"Dann steigen die Börsen aber wieder", sagt Markus Koch
BÖRSE ONLINE: Heißt das jetzt, Anleger sollten kleine Teilgewinn realisieren bei Positionen, die bereits gut gelaufen sind? Oder wie handhabst du das selbst jetzt?
Markus Koch: Also ich bin persönlich aktuell auf der Short-Seite, setze also tatsächlich auf einen Rücklauf in der zweiten Hälfte vom Februar. Ich habe jetzt diese sehr starken Rallyes in den letzten Tagen genutzt, um mich vor allen Dingen auf der Shortseite zu positionieren. Ich setze also auf einen Rücklauf in die zweite Februar-Hälfte hinein, vielleicht auch noch bis Anfang März, wobei insgesamt das Umfeld im Jahr 2024 positiv bleibt.
BÖRSE ONLINE: Zudem steigen auch die KI-Aktien wie etwa Nvidia von Tag zu Tag weiter. In einem deiner letzten Videos hat du die KI-Blase angesprochen. Droht diese zu platzen?
Markus Koch: Logo. Wenn ich sehe, wie Super Micro Computer um 700 Prozent hochgehen in zwölf Monaten oder auch Nvidia und wir vergleichen das mal mit den 90er-Jahren. Nimm mal den Chart von Cisco, damals das global wertvollste Unternehmen, das Rückgrat des Internets und damit natürlich in der Dotcom Bubble auch das Vorzeigebeispiel für ein erfolgreiches Unternehmen. Aber was senkrecht steigt, das sinkt irgendwann eben auch senkrecht. Die Frage ist nur und das kann ich weiß Gott nicht beurteilen, wann dieser Punkt erreicht ist.
"Wirtschaftsminister Habeck ist eine Peinlichkeit"
BÖRSE ONLINE: Im Gegensatz zu den USA sind wir in Deutschland im Moment wirtschaftlich nicht so stark und auch politisch ein bisschen in schwierigen Gewässern unterwegs. Wie blickst du aus den USA drauf?
Markus Koch: Also meine persönliche Meinung, wenn ich das so sagen darf: Unser Wirtschaftsminister ist eine Peinlichkeit hoch zehn und ich würde mir wünschen, dass jemand Wirtschaftspolitik macht, der wirklich den Beruf auch versteht. Und das muss man den Amerikanern auch zugutehalten. Wir haben eine Finanzministerin, die vorher Notenbankerin war, die weiß, wie es funktioniert.
Was Markus Koch jetzt Deutschland vorschlägt, um wieder in die Spur zu kommen, wie die Demokraten versuchen, Trump als Präsident zu verhindern und welche Überraschungen er für das Jahr 2024 noch erwartet, dass sehen Sie jetzt im neuen Video auf unserem Youtube-Kanal BÖRSE ONLINE.
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