Heute Abend um 22 Uhr meldet Amazon die neuesten Quartalszahlen. Darum droht Amazon möglicherweise das größte Jahresdefizit seit über 20 Jahren.
Der Versandhändler Amazon wird laut Schätzungen das erste negative Jahresergebnis seit 2014 vorlegen und das schlechteste seit dem Crash der Dotcom-Blase. Für die ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022 meldete Amazon bereits einen Verlust von drei Milliarden Dollar. Für die restlichen drei Monate erwarten Analysten im Schnitt ein Nettogewinn von zwei Milliarden Dollar, wodurch ein Verlust von circa einer Milliarde Dollar zu Buche schlagen würde. Nur im Jahr 2000 musste Amazon mit circa eineinhalb Milliarden Dollar einen noch höheren Verlust vermelden. Damals hatte Amazon allerdings noch einen Umsatz von weniger als drei Milliarden Dollar.
Amazon-Aktie: Abschreibungen belasten
Im Wesentlichen gehen die erwarteten Verluste auf Abschreibungen auf das von Amazon getätigte Investment in den E-Autobauer Rivian zurück, dessen Aktie stark an Wert verloren hat. Durch einen Gewinn von 23 Milliarden Dollar mit der Cloudsparte AWS wird Amazon voraussichtlich dennoch ein positives operatives Ergebnis von rund elf Milliarden Dollar erzielen. Analysten warnten jedoch, dass das Wachstum der Cloudsparte schwächer als erwartet ausfallen könnte. Das Wachstum des Konkurrenten Azure von Microsoft ist beispielsweise Ende des Jahres laut Führungskräften von Microsoft stärker als erwartet zurück gegangen. Analysten der UBS rechnen nur noch mit einem Umsatzwachstum von 15 Prozent für die Cloudsparte von Amazon. Seit Ende 2019 hat sich der Umsatz AWS-Umsatz mehr als verdoppelt und soll dieses Jahr bei 80 Milliarden Dollar liegen. Die endgültigen Zahlen werden heute Abend nach Börsenschluss in den USA bekannt gegeben.
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