Für 2023 prognostizieren einige Analysten für Aktien bereits Schlimmes. Das am häufigsten genannte Risiko ist jedoch überbewertet. Das steckt dahinter. Von Jennifer Senninger
2022 ist noch nicht ganz abgeschlossen, doch Analysten übertreffen sich bereits mit einer Prognose nach der nächsten für das Jahr 2023. Einige davon sind alles andere als optimistisch was das kommende Jahr für Aktien anbelangt. Laut einem Bericht von TKer denken mehr als die Hälfte von ihnen, dass der S&P 500 2023 im Minus abschließen wird.
Das wohl am häufigsten genannte Risiko: Die Gewinnschätzungen, die gegenüber dem derzeitigen Stand weiter nach unten korrigiert werden. In der Tat scheinen Gewinne ein wichtiger Faktor für die Entwicklung von Aktien zu sein. Beim genaueren Hinsehen zeigt sich jedoch: Dass die nach unten korrigierten Gewinnschätzungen die Aktienmärkte derart beeinflussen sollen, ist schlicht übertrieben.
Darum ist das am meisten genannte Risiko für Aktien übertrieben
Das zeigt eine Analyse des Portfoliomanagers Aneet Chachra von Janus Henderson. Der untersuchte den historischen Verlauf und stellte fest: Beide Variablen haben keinerlei Beziehung zueinander. "Leider ist die korrekte Vorhersage zukünftiger Erträge weniger nützlich als man denken würde", so der Experte. "Wenig überraschend haben sich die Gewinne des S&P 500 und der Index selbst gegenseitig nachgezeichnet, wobei beide im Durchschnitt um acht Prozent pro Jahr gewachsen sind. Aber überraschenderweise ist die Korrelation zwischen den jährlichen Veränderungen der Jahresgewinne und dem S&P 500 Index fast Null!" Es bestehe de facto keine lineare Beziehung zwischen dem jährlichen Gewinnwachstum und der einjährigen Aktienmarktentwicklung.
Heißt: "Wenn man das Gewinnwachstum des nächsten Jahres zwar bereits kennt, gibt das bemerkenswert wenig Aufschluss darüber, wie die Aktienkursrendite im nächsten Jahr aussehen wird".
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