ASML steht als Gerätehersteller für die Chipbranche an erster Stelle jenes Marktes, ohne den es unsere digitale Welt nicht gäbe. Nach einer Abkühlung 2022 könnte die Aktie nun wieder richtig durchstarten
Der Hype um künstliche Intelligenz (KI) bleibt ungebremst. Davon profitieren auch Chiphersteller: ChatGPT benötigt laut Schätzungen etwa 30 000 Grafikkarten von Nvidia. Doch weit vorher kommt ein Unternehmen ins Spiel, ohne das die Halbleiterbranche gar nicht existieren könnte: ASML. Der niederländische Konzern ist der führende Hersteller für Geräte zur Chipherstellung. Laut Société Générale hält ASML einen Marktanteil von 85 Prozent. Außerdem ist das Unternehmen der einzige Hersteller von Lithografiesystemen für extremes Ultraviolett (EUV). Damit werden die kleinsten und energieeffizientesten Chips der Welt hergestellt, die mit dem technologischen Fortschritt immer unabdingbarer werden. Zu den Kunden zählen große Auftragsfertiger wie TSMC, Samsung oder Intel.
ASML – an erster Stelle im wichtigsten Markt
Da ASML der erste Part vom wichtigsten Produkt unserer digitalen Welt ist, gilt er als Mittelpunkt des Halbleitermarkts. Das hat zur Folge, dass er genauso anfällig für die zyklischen Phasen dieser Branche ist. So gab es neben boomenden Jahren 2019 eine Bremsung, da sich der Smartphone-Markt abkühlte. 2022 stellte sich eine schwächere PC-Nachfrage ein. Die Aktie verlor 30 Prozent. Trotz zyklischer Phasen sind Halbleiter aber nicht mehr wegzudenken und an erster Stelle dieses Markts steht ASML. Im ersten Quartal konnte das Unternehmen die Erwartungen übertreffen, der Ausblick für das zweite Quartal war besser als erwartet. Der Umsatz stieg über 90, der Gewinn je Aktie über 180 Prozent. Auch die Jahresprognose wurde mit einem Umsatzplus von 25 Prozent bekräftigt. Der Gewinn je Aktie könnte laut Analysten um 32 Prozent auf 18,79 Euro steigen. Bis Ende 2025 will ASML Aktien für bis zu zwölf Milliarden Euro zurückkaufen.
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Anleger verunsicherten unterdessen Ankündigungen der niederländischen Regierung, den Verkauf von Systemen von tiefem Ultraviolett (DUV) an China zu beschränken, da sie für militärische Zwecke verwendet werden könnten. Zuvor gab es diese bereits für EUV-Geräte. Laut Einschätzung von Seeking Alpha sollten diese Beschränkungen auf lange Sicht jedoch gering sein, da China nicht den größten Anteil beim Umsatz ausmache und die betroffenen Geräte nicht für den größten Anteil bei den Einnahmen sorgen.
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