Während einige Analysten für die Aktie von BioNTech Kurssprünge von über 20 Prozent prognostizieren, machen die Fundamentaldaten des Unternehmens auf den ersten Blick wenig Hoffnung auf den Bullen. Auf den zweiten Blick aber dann doch?

Zu Beginn des neuen Jahres hatten Inhaber von BioNTech-Aktien zumindest zeitweise Grund zur Freude. Nach einem stetigen Kurswachstum seit Dezember 2023 durchbrach das Wertpapier im Januar die magische Schwelle von 100 Euro und gleichzeitig die 200-Tage-Linie. Nach ersten Einschätzungen von Finanzexperten kam es zu dem Kurssprung von etwa 7,5 Prozent auch durch die positiven Nachrichten des Mitbewerbers Moderna zu mehreren Impfstoffen, die in den nächsten Jahren auf den Markt kommen sollen. Denn selbst zu vermelden hatte BioNTech eigentlich nichts. Und so ging es für das Mainzer Unternehmen nach dem Hoch an der Börse auch gleich wieder runter auf unter 100 Euro. Die Anleger selbst schienen nicht an einen längerfristigen Aufwärtstrend zu glauben und veräußerten nach Erreichen der 100 Euro-Marke Anteile. Derzeit liegt der Kurs aber wieder über 100 Euro und auch über der 200-Tage-Linie. Hat die Aktie Potenzial für einen längerfristigen Aufwärtstrend in dem zugegebenermaßen sehr volatilen Markt der Biotechnologien?

BioNTech (WKN: A2PSR2)

Ist die BioNTech-Aktie zu teuer?

Die Fundamentaldaten bei BioNTech lassen momentan nicht viele Kursfantasien zu. Nach Schätzungen von Analysten werden die Umsätze des Unternehmens die 4,2 Milliarden aus dem vergangenen Jahr nicht mehr erreichen und auch der Gewinn soll sich halbieren. Zudem muss mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwa 40 gerechnet werden. Im Vergleich zu einigen Jahren davor, in denen das BioNTech-Wertpapier nur ein KGV von 4 oder 5 kostete, ist das sehr teuer. Ob solche Zahlen noch einmal erreicht werden, ist mehr als unsicher.

BioNTech mit neuen Wirkstoffen zu neuen Höhen?

Eine positive Entwicklung des Kurscharts scheint aber realistisch, wenn BioNTech unter anderem weitere Studienerfolge bei Entwicklungen zu Krebsmedikamenten mit der mRNA-Technologie verkünden könnte, die im besten Fall auch zu einer Marktzulassung führen. Bei dieser Technologie, die auch schon beim Corona-Impfstoff des Unternehmens eine Anwendung fand, wird in den menschlichen Körper eine Art selbstheilende Bauanleitung gebracht, mit der der Körper eigene „Medikamente“ gegen Krankheiten produzieren kann. Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen zumindest bei einem kleinen Personenkreis schon positive Ergebnisse einer CAR-T-Zelltherapie gegen fortgeschrittene solide Tumore in einer Phase1/2-Studie verkündet. Eine potenziell zulassungsrelevante Phase-2-Studie bei Patienten mit Keimzelltumoren soll laut Angaben des Unternehmens voraussichtlich in diesem Jahr beginnen. Kurz vor Weihnachten erhielt zudem eine neue Behandlungsmethode gegen Gebärmutterkrebs von der FDA (U.S. Food and Drug Administration) den sogenannten „Breakthrough-Therapy-Status“, was die Prüfung des Wirkstoffs beschleunigt. Und zuletzt soll eine Phase-3-Studie des Kombinationsimpfstoffprogramms gegen Influenza und COVID-19 demnächst starten. Das Potenzial für die Wirkstoffe von BioNTech scheint noch lange nicht ausgeschöpft. Das könnte daher auch für den Aktienkurs gelten.

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