Die mögliche Bankenkrise in Europa ist inzwischen ein alltägliches Damoklesschwert geworden. Doch auch wenn diese ausbleibt, gibt es eine Entwicklung, die der Deutschen Bank und der Commerzbank einige Probleme bereiten dürfte.

Während die Panik vor der neuen Finanzkrise nach den Hedgefonds-Attacken auf die Deutsche Bank noch nicht ganz verfolgen ist, wird inzwischen viel klarer, dass die deutschen Banken noch ganz andere Probleme haben. Diese dürften nämlich langfristig zum Umdenken oder zum Untergang von Teilen des Geschäftsmodells führen.

Das Ende von Deutsche Bank, Commerzbank & Co.?

Die Kunden der Geldinstitute werden nämlich immer älter, genauso wie die Mitarbeiter. Beide Entwicklungen sind problematisch.

Schaut man zunächst auf die Seite der Kunden, so ist das hohe Alter (Durchschnitt aktuell bei 46,5 Jahren) mehrheitlich eine Folge der hohen Konkurrenz von Neobanken und -brokern, die das hohe Gebührenmodell der Altbanken ad absurdum führen. Das bedeutet aber auch, dass das Privatkundengeschäft ins Wanken geraten könnte, denn die Kunden sterben der Bank ohne Neukunden schlichtweg langsam davon.

Aber nicht nur bei den Kunden ist das hohe Alter ein Risiko, sondern auch bei den Mitarbeitern. Denn auch hier ist der Altersdurchschnitt hoch, was im Wesentlichen zu hohen Pensionsrückstellungen führt und auch den dringend notwendigen Stellenabbau, aufgrund der zumeist langen bestehenden Arbeitsverträge, deutlich erschwert.

Ist das Ende nur noch eine Frage der Zeit?

Aber ist das Ende von Deutsche Bank, Commerzbank & Co. nur noch eine Frage der Zeit? Zumindest ist absehbar, dass die Banken keinesfalls in ihrer jetzigen Form, mit beispielsweise einem riesigen Filialnetz, weiter bestehen können. Hier muss eine sehr deutliche Konsolidierung erfolgen, wenn die Banken den Wettbewerb mit den neuen Anbietern nicht gänzlich verlieren wollen.

Deswegen ist es nicht nur gut möglich, dass einige Banken aufgrund zu weniger Bemühungen schließen werden, sondern auch, dass es einige Übernahmen und Zusammenschlüsse geben wird. Gerade bei der deutschen Bank und Commerzbank gibt es hier bereits seit der Finanzkrise 2008 Gerüchte.

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Das sollten Investoren tun

Deswegen sollten Investoren, auch wenn die beiden großen deutschen Banken nach den Verwerfungen der vergangenen Wochen attraktiv erscheinen, auch über die Zukunft nachdenken und sich fragen, ob die Spekulation einen langfristigen Charakter haben sollte.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.