von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis

Man traut sich ja schon gar nicht mehr, von der 10.000 zu reden. Nachdem der Deutsche Aktienindex sich kurz vor diesem - eigentlich unbedeutenden - Schwellenwert so ziert, stieg die Gefahr einer stärkeren Korrektur zuletzt deutlich an. Warum ist das so? Wenn sich unter den Anlegern die Erkenntnis durchsetzt, dass kurzfristig keine weiteren Gewinne mehr drin sind, steigt die Neigung Profite zu realisieren sprunghaft an. Die Folge ist ein größerer Rückschlag.

Doch mit der gestrigen Kursentwicklung ist diese Gefahr mit hoher Wahrscheinlichkeit gebannt. Der Index hat die letzte wichtige Widerstandszone bei 9700/9720 überwunden und damit den Weg frei gemacht für neue Allzeithochs. Der bisherige Rekordstand bei 9794 ist zwar bis Redaktionsschluss der heutigen DAX-Analyse noch nicht erreicht worden, doch das ist nur noch eine Frage der Zeit. Eine ernst zu nehmende Hürde stellt er nicht dar, ist er doch eher zufallsbedingt zustande gekommen

Allerdings ist der Index in nur einer Woche schon wieder 400 Punkte durchmarschiert, was zumindest kleinere Korrekturen wahrscheinlicher werden lässt. Wir haben für diesen Fall im Ein-Minuten-Chart (unten) potenzielle Rückschlagsziele eingezeichnet (blau gestrichelt). Es ist allerdings fraglich, welche dieser Schwelle noch erreicht werden. Kommen keine negativen äußeren Einflüsse mehr in den Markt (schlechte Fundamentaldaten, Krisenberichterstattung), dürfte der Index kaum mehr bis an die erste signifikantere Unterstützung bei 9620/40 zurück fallen, bevor es weiter nach oben geht.

Im Norden ist nun die "magische", "psychologische", etc. 10.000 das nächste Kursziel. Dort dürfte der Index aber ungeachtet der vielfältigen Bezeichnungen für diese simple Zahl nicht allzu lange verharren. Sicher wird der Anstieg in fünfstellige Kursregionen starke mediale Beachtung finden, doch letztendlich ist für die Chartanalyse entscheidender, wann der Markt wieder überhitzt ist. Dies messen wir auf vielfältige Weise, unter anderem durch die im Tages- und Wochenchart abgebildeten Indikatoren. Sobald diese Warnsignale geben, werden wir hier näher darauf eingehen. Dies kann mit der 10.000 zusammen fallen, muss aber nicht. Schon vorher, oder auch viel später, sind entsprechende Signale möglich. Eine (mehrmals) tägliche Beobachtung ergibt daher Sinn, wir halten Sie in der DAX-Chartanalyse auf dem Laufenden.

Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis

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Chart 3 - Tageschart

Der Aufwärtstrendkanal im Tageschart wird nun wieder wichtig, da sonst keine Widerstände mehr existieren. Er lässt den Kursen Luft nach oben bis etwa 10.300 / 10.500 Zähler. Soweit wird der Index aber nicht in einem Rutsch durch steigen können, da bereits jetzt der erste von zwei Signalgebern leicht in den überhitzten, oberen Extrembereich wechselt (geglättete Stochastik, "DSSBR"). Noch ist dies jedoch kein Warnsignal, es zeigt nur, dass das Potenzial nicht unendlich ist. Irgendwann wird auch der darunter abgebildete Abstand zur 21-Tage-Linie auf neue Extremwerte klettern, dann ist spätestens Vorsicht angebracht. Solange es aber nicht soweit ist, haben die Kurse mittelfristig grünes Licht.

Chart 4 - Wochenchart

Der Wochenchart bietet neben den kurzfristigen Kursbildern des Deutschen Aktienindex vor allem zwei Zusatzinformationen: Er zeigt die starke Unterstützung bei 7500 Punkten, die jedoch aus heutiger Sicht noch nicht gebraucht wird. Dazu verraten die auf Wochenbasis berechneten Indikatoren, der Abstand zur 200-Tage-Linie und die geglättete Stochastik-Kurve, dass der Markt derzeit weder zu stark gestiegen noch zu stark gefallen ist, es bleibt also Spielraum in beide Richtungen.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

Unterstützungen und Widerstände