Das lässt den DAX am Freitag fallen. Ist die Euphorie nach der Zinssitzung der US-Notenbank jetzt schon vorbei? Außerdem im Fokus der Anleger: Die Aktien der DHL Group, die erneut unter Druck geraten, und die Papiere von Nike, die überraschend deutlich anzieen können.
Nach seinem neuerlichen Rekord am Vortag hat der DAX erst einmal durchgeschnauft. Belastet von einer Gewinnwarnung von Mercedes-Benz gab der deutsche Leitindex am Freitag um 0,59 Prozent auf 18.889,41 Punkte nach. Autowerte standen auch europaweit unter Druck. Auf Wochensicht deutet sich aktuell für das Börsenbarometer ein Plus von einem Prozent an.
Der MDax der mittelgroßen Titel verlor am Freitag 0,36 Prozent auf 26.172,27 Zähler. Für den Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 ging es ebenfalls moderat abwärts.
Aktien von DHL im Fokus
Eine massive Enttäuschung von Fedex beschleunigt auch bei DHL am Freitagmorgen die Kurskorrektur. Nach einem skeptischen Kommentar von Exane BNP Paribas waren die Papiere der Bonner am Donnerstag bereits gegen den Trend schwach. Nun sackten sie auf der Handelsplattform Tradegate weitere 2,5 Prozent ab. Für Fedex ging es gar umgerechnet 13 Prozent unter den US-Schluss.
Die Amerikaner schnitten im ersten Geschäftsquartal schwächer ab als erwartet. UBS-Experte Thomas Wadewitz sprach von einem "big miss". Das Ergebnis je Aktie habe seine Schätzung mit einem ganzen Dollar überraschend deutlich verfehlt. Verantwortlich sei vor allem das Express-Geschäft, aber auch der Frachtbereich sei schwächer gelaufen.
Aktien von Nike im Fokus
Der Sportartikel-Riese Nike tauscht seinen Chef aus. Firmen-Veteran Elliott Hill kehrt zu Nike zurück und soll zum 14. Oktober die Führung übernehmen. Der bisherige Chef John Donahoe werde noch bis Ende Januar als Berater an Bord für eine reibungslose Amtsübergabe an Bord bleiben, teilte Nike am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit. Die Aktie sprang nach der Ankündigung zeitweise um rund zehn Prozent hoch.
Nike hatte Donahoe, der zuvor unter anderem die Handelsplattform Ebay geführt hatte, Anfang 2020 zum Chef gemacht. Die Hoffnung war, dass seine Erfahrung aus der Tech-Industrie den Konzern modernisieren kann. Zu seiner Strategie gehörte, stärker auf Direktverkäufe zu setzen. Die Kehrseite war jedoch, dass der von Nike aufgegebene Regalplatz in Läden zum Teil durch Produkte der Konkurrenz ausgefüllt wurde. Nach einem Schub in der Corona-Pandemie, in der alle mehr Zeit für Sport hatten, kühlte das Geschäft wieder schnell ab. Im Ende Mai abgeschlossenen vergangenen Geschäftsjahr stagnierte der Umsatz bei knapp 51,4 Milliarden Dollar.
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