Weil sich diese Konstellation nach dem Platzen der Techblase komplett umdrehte und Value eine Neubewertung erfuhr, setzt Einhorn mit seiner Investmentfirma Greenlight Capital verstärkt auf Firmen mit hohen und vor allem stabilen Cashflows.

"Wir haben bei Hewlett Packard Enterprise (HPE) eine neue Position aufgebaut", berichtet Einhorn etwa in seinem jüngsten Quartalsbericht. Sein Durchschnittspreis von 13,29 Dollar liegt nur leicht unter dem aktuellen Niveau der Aktie. Einhorn glaubt, dass das Unternehmen nach dem umfangreichen Umbau eine Ertragskraft von bis zu 1,70 Dollar pro Aktie entwickeln könnte. Behält der Investor recht, kann der Wert 50 Prozent gewinnen. HPE stammt aus der Zerlegung des Traditionskonzerns Hewlett Packard nach dessen missglückter Expansion. 2011 wurde die Ex-Ebay-Chefin Meg Whitman als Vorstandschefin engagiert. Sie verschlankte das Geschäft, und es gab eine Reihe von Aufspaltungen. 2015 wurden die Geschäfte mit Servern, Speicherlösungen und Netzwerken in HPE überführt und an die Aktionäre abgespalten.

Ein Drittel durch Bares abgedeckt



Doch damit nicht genug. Im ersten Halbjahr 2017 wurde das IT-Dienstleistungsgeschäft ausgegliedert und ebenfalls an die Aktionäre abgespalten. Das gescheiterte Abenteuer mit Software beendete Whitman dann vor einigen Wochen, indem der Bereich in eine eigenständige Einheit überführt und in die britische Firma Micro Focus eingebracht wurde.

Doch HPE hat nicht nur Verkäufe getätigt. Akquisitionen wie Nimble Storage oder etwa Aruba bringen hohe Margen und Wachstum. In der aktuellen Neuaufstellung bringt es HPE nun auf einen Umsatz von rund 28 Milliarden Dollar pro Jahr. Besonders wichtig: Rund zwei Drittel des operativen Ergebnisses stammen aus wiederkehrenden Einnahmen.

Interessanterweise scheint auch Whitman, die ja mit jeder Abspaltung hätte wechseln können, auf HPE zu setzen. Kein Wunder: Die Bewertung der Aktie ist jedenfalls nicht anspruchsvoll. An der Börse wird HPE mit fast 20 Milliarden Dollar bewertet. Mehr als ein Drittel davon sind über Bargeld beziehungsweise über Beteiligungswerte abgedeckt. Wird diese Substanz aus dem Kurs herausgerechnet, liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis beim aktuellen Gewinnniveau von rund einem Dollar pro Aktie im einstelligen Bereich.

HPE wird einen Teil der Barmittel in Form von Aktienrückkäufen an die Aktionäre zurückgeben. Das sollte den Kurs stabilisieren. Ziehen die Erträge dann an, haben sich die Ereignisse der Jahrtausendwende wiederholt.