Chart 1 - DAX im Stunden-Chart
Erstmals seit über einem Monat notiert der Deutsche Aktienindex wieder deutlich über der 21-Tage-Linie (dem Monatsdurchschnittskurs) und hat zugleich auch die Abwärtstrendlinie übersprungen, die sich im Chart über die Zwischenhochs der vergangenen Wochen konstruieren lässt. Gleichzeitig ist der Markt gestern dann noch über die Mai-Hochpunkte bei 11.675/11.750 Zähler gesprungen. Damit liegen gleich mehrere kurzfristige Kaufsignale vor.
Zwar muss es nun nicht zwangsläufig zu einer nahtlosen Fortsetzung der frischen Aufwärtsbewegung kommen, doch sind Käufe deutlich wahrscheinlicher als Verkäufe. Kleinere Rückschläge dürften nun durch die erstarkte Nachfrage zügig wieder abgefedert werden. Sollte der Index sich kurzfristig noch einmal zurück in den Bereich seines Monatsdurchschnittskurses bei aktuell rund 11.635 Punkten begeben, dürften bereits Nachkäufe aufkommen. Marschiert er dagegen nonstop nach Norden weiter, sind zwei Zwischenhochs aus dem April bei rund 12.050/12.079 Punkten das erste Kursziel, der nächste Stopp dürfte dann erst wieder im Bereich des Allzeithochs bei 12.330/12.390 Punkten liegen.
Fazit: Anleger können mit passenden Produkten - beispielsweise den am Ende der Analyse vorgestellten Zertifikaten - auf weitere Gewinne des DAX spekulieren, sollten dabei jedoch einen Stoppkurs je nach Risikoneigung knapp unter 11.635 oder zumindest unter den im Intradaychart auf Ein-Stunden-Basis erkennbaren Zwischentiefs um 11.375 Zähler platzieren.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie
Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.
Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis
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Unterstützungen und Widerstände
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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