Am Dienstag kann der DAX an der Börse erst wieder deutlicher zulegen. Denn in China läuft es scheinbar wieder. Zudem stehen die Aktien von Deutsche Bank, Commerzbank, MTU und Siemens Energy im Fokus. Doch mit Eröffnung der US-Börsen dreht die Stimmung etwas.

Starke Wirtschaftsdaten aus China und überwiegend positive Finanzberichte in den USA stimmen Europas Anleger vorsichtig optimistisch. Der deutsche Leitindex DAX zog am Dienstag um 0,7 Prozent auf 15.902 Punkte an. Sein europäisches Pendant, der EuroStoxx50, legte 0,8 Prozent auf 4404 Zähler zu. Doch mit Eröffnung der US-Börsen gaben die Indizes Teile ihrer Gewinne wieder ab. Gegen 17 Uhr notiert der DAX aber bei 0,5 Prozent im Plus ei 15.865 Punkten.

Während das zweitgrößte US-Geldinstitut Bank of America im ersten Quartal kräftigen Rückenwind von der Zinswende der US-Notenbank bekommen hat, hat der Rivale Goldman Sachs die Flaute im Investmentbanking einmal mehr zu spüren bekommen. Damit gilt Goldman als die Ausnahme unter den Großbanken der Wall Street, die zum Beginn der Bilanzsaison vergangene Woche mit kräftigen Gewinnanstiegen überrascht und die Börsen beflügelt hatten. Auch der US-Pharma- und Konsumgüterhersteller Johnson & JohnsonJNJ.N hob dank eines starken ersten Quartals seine Gewinnprognose an. "Wir sind weniger besorgt über die Ergebnisse, da die Erwartungen gedämpft sind und die harten Daten für das erste Quartal im Allgemeinen immer noch stabil sind. Der Fokus der Anleger wird eher auf den Prognosen liegen", sagte Mathieu Racheter, Chefstratege bei der Schweizer Privatbank Julius Bär.

Die zurückgekehrte Kauflust der Verbraucher hat unterdessen Chinas Wirtschaft zu einem überraschend starken Plus von 4,5 Prozent im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verholfen. "Der Motor der chinesischen Wirtschaft läuft", konstatierte Robert Greil, Chef-Anlagestratege des Bankhauses Merck Finck. "Wie schnell er wieder auf Touren kommt, dürfte manchen Beobachter überraschen." Zahlreiche Analysten hätten wegen der Härte der Corona-Restriktionen mit größeren Anlaufschwierigkeiten beim Hochfahren der Wirtschaft gerechnet.

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Dienstag

Am Dienstagnachmittag befinden sich die Aktien von Brenntag (plus 2,84 Prozent) MTU (plus 3,62 Prozent) und Commerzbank (plus 4,05 Prozent) an der DAX-Spitze.

Auf der anderen Seite des DAX verlieren die Papiere von Sartorius mit minus 1,23 Prozent, Merck mit minus 1,18 Prozent und Siemens Energy mit minus 0,88 Prozent am meisten.

US-Börsen unentschlossen

Die US-Börsen haben nach jüngsten Konzernbilanzen keine gemeinsame Richtung gefunden. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte wenige Minuten nach Handelsstart am Dienstag 0,3 Prozent schwächer bei 33.881 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,1 Prozent auf 4157 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rückte um 0,3 Prozent auf 12.192 Stellen vor.

Während das zweitgrößte US-Geldinstitut Bank of America im ersten Quartal kräftigen Rückenwind von der Zinswende der US-Notenbank bekommen hat, hat der Rivale Goldman Sachs die Flaute im Investmentbanking einmal mehr zu spüren bekommen. "Wir sind weniger besorgt über Ergebnisse, da die Erwartungen gedämpft sind und die harten Daten für das erste Quartal im Allgemeinen immer noch stabil sind. Der Fokus der Anleger liegt eher auf den Prognosen", sagte Mathieu Racheter, Chefstratege bei der Schweizer Privatbank Julius Bär. 

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Anleger bleiben trotz guter Aktienkurse an der Börse vorsichtig

Die Anleger am Ölmarkt blieben dennoch vorsichtig. Nach anfänglichen Zuwächsen aufgrund der aufgehellten Nachfrageaussichten in der Volksrepublik gab der Preis für die Nordsee-Sorte Brent sowie für US-Leichtöl WTI jeweils 0,1 Prozent auf 84,65 beziehungsweise 80,76 Dollar pro Barrel (159 Liter) nach.

Dagegen ließen die positiven Aussichten für Unternehmen auf dem riesigen chinesischen Absatzmarkt den Euro um 0,4 Prozent auf 1,0967 Dollar steigen. "Bessere chinesische Daten werden aufgrund des großen Fertigungssektors normalerweise auch als gute Nachricht für den Euro angesehen", konstatierte ING-Marktexperte Chris Turner. Der Dollar-Index rutschte dagegen nach den jüngsten Gewinnen um 0,4 Prozent auf 101,70 Punkte ab.

(Mit Material von Reuters)