Der Dax hat am Donnerstag seinen Erholungskurs fortgesetzt. Nach anfänglichen Verlusten legte der deutsche Leitindex am Nachmittag den Vorwärtsgang ein. Noch zu Wochenbeginn hatte der Eliteindex auf dem tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr notiert.
Im Fokus der Anleger stand die Zinssitzung des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB) und die anschließende Pressekonferenz. Die Währungshüter wagten einen kleinen Schritt weg von der Billiggeld-Flut. Die Notenbank strich die Option aus dem Ausblick, die milliardenschweren Anleihenkäufe nötigenfalls erneut auszuweiten.
Im Sog der EZB-Entscheidung gab der Euro einen Teil seiner hohen Kursgewinne seit Monatsbeginn wieder ab. Die Gemeinschaftswährung rutschte um rund einen halben US-Cent nach unten. Am notierte der Eurokurs bei 1,2336 US-Dollar.
Der EZB-Rat ließ den Leitzins in der Eurozone wie erwartet auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Geschäftsbanken, die Geld über Nacht bei der Notenbank parken, müssen weiterhin Strafzinsen in Höhe von 0,4 Prozent bezahlen.
Für gute Stimmung auf dem deutschen Parkett sorgte auch der stärkere Start der US-Börsen in den Handel. Der US-Standardwerteindex stieg zur Eröffnung um rund ein halbes Prozent. Zur Stunde notiert das New Yorker Barometer unverändert bei 24.809,45 Punkten. Die Wallstreet bekam Schwung durch die Aussicht auf Ausnahmen von den von US-Präsident Donald Trump geplanten Schutzzöllen auf Stahl und Aluminium.
Auf Unternehmensseite sorgen einige maue Firmenbilanzen für Gesprächsstoff am deutschen Aktienmarkt. Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck enttäuschte mit einem gesunkenen Betriebsgewinn und einem trüben Ausblick. Das Papier brach um über fünf Prozent ein.
Um mehr als zehn Prozent ging es für die Axel Springer-Aktie nach unten. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Und: Von dem Ergebnis für das vierte Quartal hatten Analysten mehr erwartet.
Das Papier von Hugo Boss rutschte um zeitweise mehr als sieben Prozent nach unten. Grund dafür war ein mauer Ausblick.
An die Dax-Spitze kletterte Adidas. Ein positiver Analystenkommentar der Bank of America Merrill Lynch beflügelte den Kurs des Sportartikelherstellers.
Das Papier des Biotech-Unternehmens Evotec schoss um zeitweise fast zehn Prozent nach oben. Ein Joint Venture mit dem französischen Pharmakonzern beflügelte. Der Kurssprung gab dem gesamten TecDax Auftrieb. Der Technologie-Index stieg um 2,4 Prozent.