Nach drei Wochen in Folge mit Gewinnen für den Dax, wird der Beginn des Handels am Montag ganz genau beäugt. Doch überraschenderweise schafft der Dax nach einem schwachen Start den Turnaround. Am Mittag notiert der Leitindex fast 1 Prozent im Plus, am Nachmittag sind es sogar fast 2 Prozent. Das sind die Hintergründe. 

In den vergangenen drei Wochen legte der Dax in der Spitze um neun Prozent zu. Bislang verkaufte der Markt alle Erholungsbewegungen wieder gnadenlos ab und schickte die Indizes weiter in die Tiefe. Damit der Aufwärtstrend beim Dax weitergehen kann, sollte er möglichst bald die 12.900 Zähler überwinden und als Unterstützung halten.  

Und diese Marke überspringt der Dax am Nachmittag, was sehr bullisch ist. Momentan notiert er ganz knapp unter 13.000 Punkten. Sollte der Dax die 12.900 Punkte heute halten können und auch in den kommenden Tagen verteidigen, dann dürfte die Rally weitergehen. 

Denn eine mögliche Verlangsamung beim Tempo der US-Zinserhöhungen macht deutschen Investoren neuen Mut. Die Anleger in Europa setzen auf ein abnehmendes Tempo bei den künftigen Zinsschritten in den USA. An der Wall Street zeigten sich die US-Futures stabil. Hoffnungen auf einen künftig nicht mehr ganz so steilen Zinspfad der US-Notenbank Fed hatten in den USA bereits am Freitag die Aktienkurse angetrieben und auch Anleihen gestützt. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge wollen einige Mitglieder der US-Notenbank einen Gang herunterschalten.

"Es ist zwar ermutigend, dass Fed-Vertreter damit begonnen haben, ein Ende der Zinserhöhungen anzudeuten, aber eine solche Pause wird weiterhin von einer nachlassenden Inflation und einem sich abkühlenden Arbeitsmarkt abhängen", sagte Mark Haefele, Investmentchef bei UBS Global Wealth Management. "Dies muss sich in den Daten erst noch zeigen." Spekulationen auf einen anhaltend aggressiven Zinserhöhungszyklus belasten seit Wochen Aktien und Anleihen.

Börsianer sehen das Tempo der geldpolitischen Straffung im Zentrum der Debatten auf der November-Sitzung der US-Notenbank. "Für die Märkte bedeutet dies, dass die Zins- und Devisenmärkte nun empfindlicher auf die kommenden Wirtschaftsdaten und jegliche Anzeichen von Finanzmarktstress reagieren könnten", sagte Derek Halpenny, Experte bei der MUFG Bank.

Die Dax-Gewinner und Dax-Verlierer am Montag

An der Spitze des Dax stehen die Aktien von Sartorius. Nach einer schlechten Vorwoche nach durchwachsenen Quartalszahlen kann der Laborausrüster diese Woche mit einem Plus von 4,5 Prozent in die Woche starten. 

Dahinter legen auch die RWE-Aktien mit 4,12 Prozent, Die E.ON-Papiere mit 3,64 Prozent, Brenntag mit 3,17 und die Deutsche Bank-Aktien mit 3,10 Prozent deutlich zu. 

Auf der anderen Seite des Dax gib es lediglich drei Verliereraktien. Henkel mit einem Abschlag von 0,32 Prozent, Fresenius Medical Care mit Minus 0,29 Prozent und Covestro mit minus 0,19 Prozent. 

Mit Material von Reuters