"Ein Befreiungsschlag wird dem Einkaufsmanagerindex (ISM) wohl auch im Februar nicht gelungen sein", warnen die Experten der Bank HSBC Trinkaus. Der NordLB-Experte hofft allerdings darauf, dass zumindest einzelne Komponenten des Barometers wieder die Wachstumsschwelle von 50 Punkten erreichen. Signale eines anhaltenden US-Aufschwungs erwartet er auch von den US-Arbeitsmarktdaten am Freitag.

In der alten Woche gewann der Dax trotz eines zeitweiligen Durchhängers gut ein Prozent. Zuvor hatte die Furcht der Investoren vor einer Rezession in der weltgrößten Volkswirtschaft USA und einer abrupten Konjunkturabkühlung in China den Börsen weltweit zugesetzt. Der dritte Belastungsfaktor - ein fallender Ölpreis - rücke dagegen etwas in den Hintergrund, betonen Börsianer. Dieser werde aber sicher weiter zurückgehen, da Iran nach dem Ende der westlichen Sanktionen als Exporteur auf den Weltmarkt zurückkehrt und damit ein Ende der weltweiten Ölschwemme nicht in Sicht ist.

SCHWACHE EUROPÄISCHE DATEN ERHÖHEN HANDLUNGSDRUCK DER EZB



In Europa richten Investoren ihre Aufmerksamkeit auf die Bekanntgabe der Einzelhandelsumsätze am Freitag sowie die Stimmungsbarometer der Einkaufsmanager aus Industrie und Dienstleistungssektor (Dienstag und Donnerstag). Angesichts der schwächelnden Nachfrage aus dem wichtigen Absatzmarkt China und wegen der jüngsten Börsenturbulenzen sagen Analysten einen Rückgang voraus. Da zudem die Inflation (Montag) unverändert niedrig sei, werde eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) immer wahrscheinlicher. Die nahende Ausweitung der EZB-Wertpapierkäufe werde die Renditen für Bundesanleihen in auf neue Rekordtiefs drücken.

POLITISCHE RISIKEN PRÄGEN DEVISENMARKT



Am Devisenmarkt steht wegen der Diskussion um einen Verbleib Großbritanniens in der EU das Pfund Sterling weiter im Rampenlicht. "Ein 'Brexit' würde die britische Wirtschaft spürbar belasten", warnt Helaba-Analyst Christian Apelt. "Da das Land aufgrund seines merklichen Leistungsbilanzdefizits zudem auf ausländisches Kapital angewiesen ist, dürfte das Pfund dann noch weiter unter Druck geraten." Er halte allerdings den Verbleib der Briten in der EU für das wahrscheinlichere Szenario.

Der Ausgang der Vorwahlen in mehreren US-Bundesstaaten am "Super Tuesday" könnte Verkäufe beim Dollar auslösen, betont Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen. "Setzen sich hier die radikalen Präsidentschaftskandidaten durch, würde dies Zweifel an einer zukünftig funktionsfähigen US-Regierung wecken."

FUSIONSKANDIDAT LSE LEGT ZAHLEN VOR - K+S VOR DAX-ABSTIEG



Bei den Unternehmen wollen in der neuen Woche unter anderem der Autozulieferer Continental und der Online-Händler Zalando Zahlen vorlegen. Am Freitag öffnet der Londoner Börsenbetreiber LSE, der mit der Deutschen Börse fusionieren will, seine Bücher. Einen Tag zuvor tagt der Arbeitskreis Aktienindizes der Deutschen Börse über die Zusammensetzung von Dax, MDax, TecDax und SDax.. Experten zufolge wird er den Abstieg des Düngemittel-Herstellers K+S aus dem Dax verkünden. Als heißer Anwärter für einen Dax-Aufstieg gilt ProSiebenSat.1. Die Veränderung wird zum 21. März wirksam.