Der DAX hat am Dienstag seinen Erholungskurs fortgesetzt. Die Angst vor einem chaotischen EU-Ausstieg der Briten hielt Anleger jedoch von größeren Käufen ab. "Mit der steigenden Gefahr eines ungeordneten Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union am 12. April will kein Investor zu stark ins Risiko gehen", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets.

Am Vorabend hatte das britische Parlament erneut über die Alternativen zum Brexit-Deal von Premierministerin Theresa May abgestimmt. Keiner der Vorschläge hatte eine Mehrheit gefunden.

Für gute Stimmung sorgte weiter die Hoffnung auf eine Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China. Dadurch waren erneut insbesondere die Papiere von Autoherstellern und -zulieferern gesucht. Die Aktien von Continental und BMW gewannen jeweils rund 2,5 Prozent.

Was am Dienstag an der Börse sonst noch wichtig war

Thyssenkrupp und Tata machen EU-Behörde Zugeständnisse für Stahlfusion
Thyssenkrupp und Tata Steel haben bei der Europäischen Wettbewerbsbehörde Zugeständnisse für ihre europäische Stahlfusion gemacht. Das Verfahren soll bis zum 5. Juni beendet werden, bisher war von Mitte Mai die Rede. Thyssenkrupp und Tata hätten ein umfassendes Paket eingereicht, um die Freigabe für den Zusammenschluss der europäischen Stahlgeschäfte zu erlangen, bestätigte Thyssenkrupp. "Unsere Vorschläge decken aus unserer Sicht alle von der Kommission vorgetragenen Bedenken ab", erklärte Vorstandsvorsitzender Guido Kerkhoff. Das Angebot sei "weitreichend und ein substantielles Entgegenkommen". Gleichzeitig nannte der Manager die Zugeständnisse für die Joint Venture-Partner akzeptabel und kein Risiko für die industrielle Logik des Gemeinschaftsunternehmens.

Probleme mit Rolls-Royce-Antrieb: Zwei 'Dreamliner' bleiben am Boden
Bei Boeings Langstreckenjet 787 "Dreamliner" sorgen die Triebwerke des britischen Herstellers Rolls-Royce weiter für Probleme. Die Fluggesellschaft Singapore Airlines lässt zwei Maschinen des Typs wegen vorzeitiger Abnutzung der Triebwerksschaufeln vorerst am Boden, wie sie am Dienstag in Singapur mitteilte. Das Unternehmen hatte in Absprache mit Rolls-Royce die Maschinen der Reihe vorsichtshalber genauer untersucht. Die beiden jetzt außer Betrieb genommenen Jets in der Langversion 787-10 sollen nun komplett neue Antriebe erhalten.

Verdi ruft Bankbeschäftigte zu Warnstreiks auf - Auftakt 3. April
Die Gewerkschaft Verdi hat Bankangestellte an mehreren Tagen im April in verschiedenen deutschen Städten zu Warnstreiks aufgerufen. Als erstes treten am 3. April in Hamburg unter anderem Beschäftigte der Deutschen Bank, der Commerzbank und der Hamburger Sparkasse ganztägig in den Warnstreik, wie Verdi am Dienstag in Berlin mitteilte. Am 5. April seien in Berlin, sowie in Städten in Hessen, Brandenburg, Baden-Württemberg und in den Regionen Münsterland und Ostwestfalen/Lippe Mitarbeiter verschiedener Banken zum Warnstreik aufgerufen. In der Woche ab dem 8. April solle es zu weiteren Arbeitsniederlegungen kommen. Zudem gebe es zahlreiche Kundgebungen in vielen betroffenen Städten.

Grenke mit gutem Neugeschäft
Der IT-Vermieter und Finanzdienstleister Grenke ist gut in das neue Geschäftsjahr gestartet. "Die Neugeschäftsentwicklung der ersten drei Monate 2019 hat unsere Erwartungen übertroffen", sagte Unternehmenschefin Antje Leminsky laut Mitteilung vom Dienstag. Dieser positive Start ins Jahr sei wichtige Grundlage für das Erreichen der Ziele für das Geschäftsjahr.

Walgreens kappt nach schwachem Quartal Gewinnziel - Sparkurs verschärft
Die amerikanische Drogerie- und Apothekenkette Walgreens Boots Alliance kappt nach einem enttäuschenden Quartal ihr Gewinnziel und verschärft ihren Sparkurs. Bis zum Jahr 2022 sollen die jährlichen Kosten des Unternehmens um mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar (1,34 Mrd Euro) sinken, teilte Walgreens Boots Alliance am Dienstag bei der Vorlage der Quartalszahlen mit. Bisher hatte das Ziel bei mehr als einer Milliarde Dollar gelegen.

Deutsche Börse erwägt bei Übernahmen auch teure Option - FXall im Blick
Die Deutsche Börse hat bei den geplanten Zukäufen mit der Devisenhandelsplattform FXall auch einen großen Fisch im Auge. "Falls FXall auf den Markt kommen sollte, würden wir uns das natürlich ansehen", sagte der Chef der 2015 für 725 Millionen Euro von der Deutschen Börse übernommenen Devisenhandelsplattform 360T, Carlo Kölzer dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). "Ob es dann am Ende tatsächlich zu einer Übernahme komme, sei eine andere Frage."

Novartis erhält Zulassung für Schuppenflechtemittel Cosentyx in China
Novartis hat in China die Zulassung für sein Schuppenflechtemittel Cosentyx erhalten. Wie der Konzern am Dienstag mitteilte, hat die chinesische Gesundheitsbehörde NMPA das Mittel zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Schuppenflechte zugelassen.

rtr/dpa-AFX/fh