Anleger haben am deutschen Aktienmarkt am Freitag starke Nerven gebraucht. Nach anfänglichen Verlusten drehte der Dax nach der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts ins Plus. Der deutsche Leitindex konnte die Kursgewinne jedoch nicht halten und schloss leicht im Minus.
Der Arbeitsmarkt in den USA verzeichnete im Februar mit 313.000 neuen Jobs das stärkste Plus seit mehr als anderthalb Jahren. Die Stundenlöhne stiegen jedoch im Durchschnitt nur im 0,1 Prozent zum Vormonat. Es war ein Plus von 0,2 Prozent erwartet worden. Das Lohnwachstum ist für die Inflationsentwicklung wichtig. Aufgrund der kleineren Steigung kamen keine neuen Zinssorgen auf. Die US-Notenbank Fed dürfte im laufenden Jahr wie erwartet drei Zinserhöhungen beschließen. Der erste Schritt im März gilt als sicher.
An der Wall Street starteten die US-Börsen stärker in den Handel. Zur Stunde notiert der US-Leitindex Dow Jones 1,1 Prozent im Plus bei 25.174,50 Punkten. Aufwind gaben die Arbeitsmarktdaten.
Am Devisenmarkt stieg der Kurs des Euro kurz nach der Veröffentlichung, da der US-Dollar unter Druck stand. Die US-Währung holte die Verluste wenige Zeit später wieder auf. Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,2334 Dollar.
Die von US-Präsident Donald Trump am Donnerstag beschlossenen Schutzzölle auf Stahl und Aluminium drückten etwas auf die Stimmung am Markt. Die Furcht vor einem Handelskrieg nahm zu. Für die Aktien europäischer Stahl-Unternehmen wie ArcelorMittal, Salzgitter und Voestalpine ging es um bis zu sechs Prozent nach unten.
Auf Unternehmensseite stand die Lufthansa im Fokus. Die Aktie der Airline fiel um rund sechs Prozent auf ein Viereinhalb-Monats-Tief. Auslöser für die Talfahrt waren Preissorgen. Die durchschnittlichen Ticketpreise sind im Februar erstmals seit neun Monaten nicht mehr gestiegen. Zu Jahresbeginn war der Dax-Konzern durch den Wegfall von Air Berlin noch von einem positiven Preisumfeld ausgegangen.
Für das Papier von Borussia Dortmund ging es im Kleinwerteindex SDax um knapp fünf Prozent nach unten. Der einzige börsennotierte Fußballverein Deutschlands hatte am Donnerstag mit 1:2 gegen den österreichischen Verein FC Salzburg verloren. Der Bundesligist steht nun schon im Achtelfinale vor dem Aus aus der Europa League.
An der Wall Street kletterte die Amazon-Aktie auf ein neues Rekordhoch bei 1.565,25 Dollar. Der Online-Händler ist damit an der Börse mehr als 757 Milliarden Dollar wert. Eine Kaufempfehlung der Schweizer Großbank UBS gab dem Papier Schub.