Die erhoffte Aufwärtsdynamik entfalte sich bei deutschen Werten allerdings noch nicht, gibt Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets zu bedenken. "Die Probleme hierzulande verschrecken immer mehr potenzielle Käufer, die für eine Fortsetzung der Rally notwendig sind." Die schleppenden Corona-Massenimpfungen in der Europäischen Union und die ansteckenderen Varianten des Corona-Erregers verunsicherten Anleger.
Vor diesem Hintergrund kletterte der Dax in den vergangenen Tagen zwar auf ein Rekordhoch von 14.169,49 Punkten. Auf Wochensicht büßte er aber ein knappes Prozent ein. Auch zum Auftakt der neuen Woche wird der deutsche Leitindex wohl keine großen Sprünge machen, weil die Weltleitbörse in New York am Montag wegen eines US-Feiertages geschlossen bleibt.
US-EINZELHANDELSDATEN UND ZEW-INDEX IM BLICK
Bei den Konjunkturdaten richtet sich die Aufmerksamkeit der Börsianer unter anderem auf die US-Einzelhandelsumsätze am Mittwoch. Dank der im Dezember beschlossenen staatlichen Corona-Hilfen rechne er mit einem Plus von zwei Prozent, prognostiziert Commerzbank-Analyst Christoph Weil. Dies ist fast drei Mal so viel wie im Durchschnitt. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft.
Am Dienstag gibt der ZEW-Index Auskunft über die Stimmung der deutschen Börsenprofis. Analysten erwarten hier kaum Veränderungen. Am Freitag folgen die Stimmungsbarometer der deutschen und der europäischen Einkaufsmanager. Die nicht direkt von den Lockdowns betroffenen Dienstleistungsbranchen entwickelten sich wohl weiter recht robust, schätzt Commerzbank-Analyst Christoph Weil. "Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie dürfte die fortgesetzte Erholung in diesem Bereich bestätigen, auch wenn das Tempo etwas nachlassen sollte."
BILANZSAISON GEHT WEITER - VERFALLSTAG VORAUS
Parallel dazu hält eine neue Flut von Firmenbilanzen Investoren auf Trab. Aus dem Dax legen in der neuen Woche der "Nivea"-Hersteller Beiersdorf, der Autobauer Daimler und der Versicherer Allianz ihre Geschäftszahlen vor. Im Ausland öffnen unter anderem der US-Einzelhändler Walmart und der französische Fahrzeug-Hersteller Renault ihre Bücher.
Unabhängig davon verfallen am Freitag Optionen auf Indizes und einzelne Aktien. Zu diesem Termin schwanken die Aktienkurse üblicherweise stark, weil Investoren die Preise derjenigen Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung bewegen wollen.
rtr