Deren Auslöser war die gezielte Tötung des Generals der iranischen Al-Kuds-Brigaden, Kassem Soleimani, per US-Luftangriff auf dem Flughafen in Bagdad. "Wenn dieser Konflikt weiter eskaliert, sind Turbulenzen an den Börsen unvermeidlich", warnt Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Auch ein Börsencrash sei nicht ausgeschlossen.

"Nach einem fulminanten Börsenstart in das neue Jahr, vor allem befeuert durch die positive Entwicklung im US-chinesischen Handelsstreit, befinden sich Aktienanleger nur einen Tag später auf dem Boden der Tatsachen", konstatiert Analyst Timo Emden von Emden Research. Am Freitag geriet der Dax nach dem freundlichen Jahresstart gehörig unter Druck. In den vorangegangenen zwölf Monaten hatte er 25,5 Prozent zugelegt. Das war der größte Jahresgewinn seit 2012.

NOTENBANKEN ALS HELFER IN DER NOT

Börsianer setzen aber weiter darauf, dass die großen Notenbanken mit einer lockeren Geldpolitik das Schlimmste für die Börsen verhindern werden. Außerdem hellten sich die Aussichten für die Weltwirtschaft prinzipiell auf, sagt Eckhard Schulte, Chef des Vermögensverwalters MainSky. Positiv sei vor allem die Teil-Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China, die am 15. Januar unterzeichnet werden soll. Die Furcht vor einer Eskalation dieses Konflikts hatte den Börsen in den vergangenen Monaten immer wieder zugesetzt.

Nach der üblichen Konjunkturdatenflaute zum Jahreswechsel wartet die neue Woche mit einem Höhepunkt auf: den US-Beschäftigtenzahlen. "Der Arbeitsmarkt strotzt vor Stärke und wirkt sich somit positiv auf den US-Konsumenten aus", sagt Weberbank-Experte Sascha Rehbein. Die Käufe der Verbraucher gelten als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft. Einen Vorgeschmack auf die offiziellen Daten liefern am Mittwoch die Zahlen der privaten US-Arbeitsagentur ADP.

Positive Signale seien auch von den Auftragseingängen (Mittwoch) und von der Produktion (Donnerstag) der deutschen Industrie zu erwarten, prognostizieren die Experten der Commerzbank. Dank einer starken Auslandsnachfrage rechnen sie mit Zuwächsen von 0,6 beziehungsweise 1,2 Prozent. Beide Werte lägen deutlich über dem Durchschnitt.

Rückschlüsse auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) versprechen sich Börsianer von den europäischen Inflationsdaten am Dienstag. Außerdem stehen die deutschen (Montag) und europäischen (Dienstag) Einzelhandelsumsätze auf dem Terminplan.

rtr