von Andreas Büchler




Chart 1 - DAX im Stunden-Chart





Die seit Juni immer wieder um 10.800 auftretenden Käufer sind gestern ausgeblieben, was wie erwartet prompt einen weiteren Einbruch des Deutschen Aktienindex zur Folge hatte. Nun muss sich zeigen, ob auch der weitere kurzfristige Verlauf so stattfindet, wie geplant. Dann dürfte der Index nun bis etwa an den populären 200-Tage-Durchschnittskurs bei rund 10.615 Punkten absacken, der aber nicht immer punktgenau gültig ist.

Präziser dürfte die Südgrenze des seit April bestehenden Abwärtstrendkanals wirken, die momentan bei etwa 10.575 Zählern verläuft. Erst wenn der Index auch darunter einbricht, wird es gefährlich - erst um 9900/10.100 Punkten ist dann wieder ein Kursniveau mit vielen Wendepunkten im Chart erkennbar. Davor dürfte bei rund 10.250 Punkten eine kurzfristig überverkaufte Situation auftreten, wenn sich der Index um acht Prozent von seinem Monatsdurchschnittskurs nach unten abgesetzt hat. In der jüngeren Vergangenheit erwies sich dieser Abstand als Maximalwert.

Stabilisiert sich der Markt dagegen, ist zunächst Luft nach oben bis an die leichten Hürden bei 11.000 und 11.130 Zählern sowie die etwas prägnantere 11.288er-Marke. Doch der Fokus dürfte nach dem gestrigen Ausbruch eher auf der Unterseite liegen.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie



Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.

Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.

Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.



Chart 4 - Tageschart mit Candlesticks Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.





Unterstützungen und Widerstände




























































Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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