von Andreas Büchler




Chart 1 - DAX im Stunden-Chart





Bereits im Bereich um 11.288/11.363 kam es gestern erneut zu starkem Abgabedruck (siehe kurzfristiger Fünf-Minuten-Intradaychart auf Seite 4). Dort lieg eine ehemalige Unterstützung, die am Montag schon einmal als Widerstand diente. Nicht zuletzt dürfte auch der in dieser Spanne verlaufende Monatsdurchschnittskurs Anleger wieder zu Gewinnmitnahmen verleitet haben. Immer, wenn der DAX sich dieser 21-Tage-Linie nähert, könnte sich dieser Effekt wiederholen, da viele Marktteilnehmer offenbar derzeit nicht längerfristig und zu höheren Kursen im Index investiert bleiben möchten. Und selbst wenn, dürfte spätestens bei 11.540 Punkten verstärkt Kasse gemacht werden - dort liegt die Obergrenze des seit April bestehenden Abwärtstrendkanals.

Damit sind die momentan vorstellbaren Kursziele auf der Oberseite auch schon definiert, ebenso schnell ist die Unterseite besprochen, die die wahrscheinlichere Richtung für die kommenden Tage darstellt: Eine kleine Unterstützung vom Vortag bei 11.130 Punkten dürfte bei der aktuellen Schwankungsfreude der Kurse kaum länger halten, dann folgt die seit dem 29. Juni bestehende Mikro-Kaufzone bei 10.900/10.965. Auch sie wird den DAX nur kurzfristig stabilisieren können, Dann ist Luft bis an die 100 Punkte niedriger liegenden Zwischentiefs des Vormonats. Erst hier steigen die Chancen auf eine kleine Bodenbildung, wobei mutige Anleger an ihrer Spekulation auf fallende Kurse (oder zumindest an einer Teilposition davon) auch bis 10.630 festhalten können, wo die Untergrenze des Abwärtstrendkanals momentan verläuft.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie



Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.

Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.

Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.



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Unterstützungen und Widerstände




























































Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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