"Die aktuellen Krisenthemen werden die Anleger noch länger in Atem halten. Eine Lösung wird es in den nächsten sechs bis zwölf Monaten eher nicht geben." 2018 steuert der Dax mit einem Minus von bislang zwölf Prozent auf den ersten Jahresverlust seit 2011 zu.
Die Börsenampel könne hierzulande aber vor allem wegen anhaltend solider Unternehmensgewinne wieder auf Grün springen, betonte Deutsche-Bank-Anlagestratege Ulrich Stephan. Das Wachstum der Weltwirtschaft verlangsame sich zwar, eine Rezession sei aber nicht in Sicht.
Für europäische Aktien sprechen nach Stephans Worten die günstigen Bewertungen. "Ausgewählte Aktien aus Europa gehören für mich auch 2019 ins Portfolio." Das gelte auch für den Dax, wenn auch in eingeschränktem Maße. "Der deutsche Leitindex reagiert aufgrund seiner zyklischen Ausrichtung und seines hohen Anteils an Autotiteln sehr sensibel auf konjunkturelle Entwicklungen." Zudem umfasse er im Vergleich zu den EuroStoxx-Indizes nur 30 Werte, was ihn schwankungsanfällig mache.
"Neben den globalen Belastungsfaktoren gab es auch eigene Faktoren für den Dax-Verlust - Diesel lässt grüßen", sagte Stephan in Anspielung auf den Dieselskandal. Autowerte zählten 2018 zu den großen Verlierern: Der europäische Branchenindex büßte seit Jahresbeginn mehr als 21 Prozent ein, das Minus bei Volkswagen summiert sich bislang auf rund 27 Prozent.
Im neuen Jahr sind für die Deutsche Bank europäische Aktien aus den Branchen Grundstoffe, Bauindustrie und Werkstoffe, Finanzdienstleistungen sowie Öl und Gas die Favoriten.
rtr