Ausgangssituation und Signal



Um herauszufinden, welche Papiere auf längere Sicht stark nachgefragt oder kontinuierlich abgestoßen werden, haben wir die Kursveränderungen aller DAX-Werte für jede einzelne der vergangenen zehn Handelswochen analysiert. Die Top-Performer der jeweiligen Woche (Platz 1 bis 10) sind grün markiert, die größten Verlierer dagegen rot (Platz 21 bis 30). Das Mittelfeld teilt sich in Gelb- und Orangetöne. So interpretieren Sie die Grafik: Je mehr "grüne" Wochen in der jüngeren Vergangenheit aufgetreten sind, desto häufiger war eine Aktie unter den Wochengewinnern. Hier fließt Geld in großem Stil rein, während die wiederholten Wochenverlierer (viele rote Wochen) unter anhaltendem Kapitalabfluss leiden.

Weit oben in der Favoritenliste ist RWE zu finden. Bereits seit mehreren Wochen zählt der Versorger zu den gefragtesten Werten. Fast in allen untersuchten Wochen steht die Börsenampel auf Grün, vor zwei und drei Wochen waren die Papiere sogar an der Spitze zu finden. Andere Top-Performer der jüngeren Vergangenheit wie Adidas, Beiersdorf, Merck und Vonovia verzeichneten hingegen zuletzt deutliche Gewinnmitnahmen.

Hingegen leuchten bei der Commerzbank zahlreiche rote Kacheln auf. Seit rund zwei Monaten entwickelte sich kaum eine Aktie schlechter, ein Ende der Kapitalabflüsse zeichnet sich bisher nicht ab. Denn auch die Charttechnik lässt keine Bodenbildung erkennen.

Im Tageskursbild wird die Lage besonders gut deutlich. Auf allen relevanten Zeitebenen ist der Trend abwärts gerichtet. Anleger können dies an der fallenden 21- (blau) und 200-Tage-Linie (violett) erkennen. Zwischenzeitliche Erholungen sind zwar jederzeit möglich, ändern aber nichts am übergeordnet negativen Trend und bieten sich daher für neue Spekulationen auf der Short-Seite an.

Nachdem der Kurs ausgehend vom kürzlich erreichten Jahrestief eine Gegenbewegung von rund zehn Prozent zeigte, lockt die Aktie mit einer neuen Gelegenheit. In den vergangenen Tagen prallte die Commerzbank am ersten, eher schwachen Widerstand bei 6,10 bis 6,20 Euro ab, der zudem vom Monatsmittelwert verstärkt wird. Selbst kleinste Erholungen werden von Marktteilnehmern zum Ausstieg genutzt, was sehr negativ zu sehen ist. Sollte die zuletzt bestätigte Barriere doch übersprungen werden, begrenzen die Oberseite des grau eingezeichneten Prognose-Korridors bei 6,40 Euro sowie eine Abwärtstrendlinie bei knapp sieben Euro die Avancen der Optimisten.

Analyse-Grafik DAX30





Commerzbank





Auf Seite 2: Empfehlung der Redaktion





Empfehlung der Redaktion



Wesentlich wahrscheinlicher sind weiter fallende Kurse. Abgeleitet aus historischen Schwankungen besteht bereits kurzfristig wieder Spielraum bis zum Jahrestief bei rund 5,30 Euro (Unterseite des Prognose-Bandes). Da der Trend seit einigen Monaten wieder verschärft Richtung Süden zeigt, verschiebt sich auch das Korrekturpotenzial weiter nach unten. Verluste bis an die nächste, psychologisch wichtige Marke bei fünf Euro sind daher mittelfristig durchaus zu erwarten. Für Trader bietet sich die Commerzbank-Aktie wegen des guten Chance-Risiko-Verhältnisses daher auf der Short-Seite an..

Mit beispielsweise dem Bear-Zertifikat der Societe Generale ( WKN SE45MS ) können Anleger von weiter fallende Notierungen bei der Commerzbank-Aktie profitieren. Basispreis und Knock-out-Schwelle liegen mit 7,91 Euro deutlich über den erwähnten Widerständen und führen zu einem Hebel von 2,8. Anleger sollten aber schon vorher die Reißleine ziehen, um einen Totalverlust zu vermeiden. Fällt die Aktie hingegen wie erwartet bis in den Bereich des Jahrestiefs, legt der Schein bereits um rund 25 Prozent zu.





Produktidee



Trading-Idee
Produkt Turbo Bear
Basiswert Commerzbank
WKN SE45MS
Emittent Societe Generale
Laufzeit endlos
Basispreis 7,91 EUR
Knock-Out-Schwelle 7,91 EUR
Hebel 2,8
Kurs Zertifikat 2,08 EUR
Kurs Zertifikat an Stopp 1 ca. 1,73 EUR
Kurs Zertifikat an Stopp 2 ca. 1,04 EUR
Kurs Zertifikat an Ziel 1 ca. 2,71 EUR
Kurs Zertifikat an Ziel 2 ca. 3,00 EUR
Kursmarken Aktie
Kurs Aktie 5,95 EUR
Kaufen bei max. -
Stoppkurs 1 6,30 EUR
Stoppkurs 2 7,00 EUR
Zielkurs 1 5,30 EUR
Zielkurs 2 5,00 EUR


Andreas Büchler ist Herausgeber des Index Radar Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

www.index-radar.de