Der EuroStoxx50 gewann 0,1 Prozent auf 3608 Punkte.

Die gute Stimmung an den Aktienmärkten wird gestützt von Spekulationen auf einen weltweiten Wirtschaftsboom. In den USA, in Europa und in China brummt der Konjunkturmotor und rund um den Globus pumpen Notenbanken Milliarden in die Finanzmärkte. Zwar haben die US-Währungshüter bereits mit dem schrittweisen Anheben der Leitzinsen begonnen, in der Euro-Zone liegen die Schlüsselsätze aber immer noch auf einem Rekordtief von 0,0 Prozent. An der Wall Street rasen die wichtigsten Indizes von einem Rekord zum nächsten. Dort spekulieren Investoren auch auf die baldige Umsetzung der umfassenden Steuerreform, die US-Präsident Donald Trump versprochen hat.

SPANIEN HOP - TÜRKEI FLOP



Der Konjunktur-Optimismus wird allerdings getrübt von politischen Risiken. "Katalonien bleibt auch zu Wochenbeginn das beherrschende Thema", sagte Devisenexperte Lutz Karpowitz von der Commerzbank. "Die beiden Züge rasen weiterhin aufeinander zu." Es wird erwartet, dass der katalanische Regierungschef Carles Puigdemont am Dienstag die Unabhängigkeit der Region ausruft. Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy zeigte sich am Wochenende kompromisslos und lehnte eine Vermittlung in dem Konflikt mit der abtrünnigen Region ab.

An der Börse in Madrid beruhigten sich die Anlegernerven dennoch. Der dortige Leitindex legte ein Prozent zu, nachdem er in der vergangenen Woche zwei Prozent eingebüßt hatte. Zu den Top-Favoriten gehörten die Aktien der Banco Sabadell und Caixabank, die beide ihre Hauptsitze aus Katalonien in andere Regionen Spaniens verlegen. Ihre Aktien legten je zwei Prozent zu. Auch spanische Staatsanleihen waren wieder gefragt.

Deutlich unter Druck standen dagegen die Börsen in Istanbul. Der dortige Leitindex sackte um bis zu 4,7 Prozent auf den tiefsten Stand seit fast vier Monaten ab und die türkische Lira ging zu Dollar und Euro auf Tauchstation, nachdem sich der politische Konflikt mit den USA verschärfte. Vergangene Woche hatten die türkischen Behörden einen Mitarbeiter des US-Konsulats in Istanbul festgenommen. Die Türkei und die USA setzten daraufhin die gegenseitige Erteilung von Visa aus. Vor allem die Aktien von Fluggesellschaften standen deshalb unter Druck.

AIRBUS-CHEF SCHWÖRT MITARBEITER AUF SCHWERE ZEITEN EIN



An der Frankfurter Börse verloren Aktien von K+S 3,5 Prozent. Der Salz- und Düngemittelspezialist enttäuschte Anleger mit seiner neuen Konzernstrategie.

Die ebenfalls im Nebenwerteindex MDax notierten Titel von Airbus verbilligten sich um drei Prozent, nachdem Firmenchef Thomas Enders die Belegschaft auf empfindliche Strafen wegen Korruptionsvorwürfen vorbereitet hat. Der Flugzeug- und Rüstungskonzern müsse sich wegen Ermittlungen in Großbritannien und Frankreich auf "turbulente und verwirrende Zeiten" einstellen.

rtr