Auch am Montag konnte sich der DAX nicht wieder über die wichtige Schwelle von 15.000 Punkten bewegen. Was dahinter steckt und warum heute besonders Autobauer wie VW oder Porsche im Fokus stehen
Sorgen um die Lage in Nahost und hohe Anleiherenditen haben Börsen zum Wochenauftakt erneut ins Minus gedrückt. Der DAX ist immer noch unter 15.000 Punkten und steht fast unverändert bei 14.746 Punkten, ähnlich verhält es sich beim europäischen Pendant, dem Euro Stoxx 50, der bei 4.031 Punkten steht.
„Die fundamentalen Rahmenbedingungen sowie die geopolitischen Unsicherheiten halten die Anleger von langfristigen Positionierungen am Aktienmarkt ab", erklärte Jürgen Molnar, Analyst vom Broker RoboMarkets, gegenüber Reuters. Gut zwei Wochen nach Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas wachsen die Sorgen vor einer Ausweitung des Konflikts. Deeskalationsversuche blieben bislang ohne Erfolg.
Zum ersten Mal seit 16 Jahren: US-Anleiherenditen über Fünf-Prozent-Marke
Auf die Stimmung drückte auch der anhaltende Höhenflug bei US-Anleiherenditen angesichts der Sorgen um die weitere geldpolitischen Schritte der US-Notenbank Fed und die in dieser Woche erwartenden Zahlen zum US-Bruttoinlandsprodukt (BIP). „Die Daten zum BIP werden wahrscheinlich ein recht robustes drittes Quartal zeigen und die Erwartung verstärken, dass die Fed die Zinsen länger restriktiv halten wird", sagte Laura Cooper, Strategin bei der Investmentgesellschaft BlackRock, gegenüber Reuters.
Die zehnjährigen Bonds rentierten im Gegenzug zum fallenden Kurs zeitweise mit 5,021 Prozent. Damit erreichten sie zum ersten Mal seit 16 Jahren die psychologisch wichtige Fünf-Prozent-Marke. „Höhere Anleiherenditen stellen eine attraktive Alternative zu Aktien dar", sagte Marios Hadjikyriacos, Analyst beim Broker XM, gegenüber Reuters. Zudem werde es wegen der hohen Renditen auch teuerer für Unternehmen, sich zu verschulden. Dies schränke den Expansionsspielraum und letztlich das Ertragswachstum ein. Davon waren vor allem die Immobilienwerte betroffen, die auf den niedrigsten Stand seit 2012 fielen.
VW, Porsche, Siemens Energy, Merck und Sartorius beim DAX im Fokus
Unterdessen verloren die Aktien von VW, Porsche, Siemens Energy, Merck und Sartorius schon über zwei Prozent heute und bilden damit die Schlusslichter im DAX. Eine Gewinnwarnung drückte die Aktien von VW und anderen deutschen Autobauern. Siemens Healthineers und Heidelberg Materials hingegen konnten über zwei Prozent zulegen und führen den DAX damit heute an.
Mit Material von rtr
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