Vor der morgigen US-Zinssenkung zeigt der DAX nochmal deutliche Schwächezeichen. Dafür legt die Aktie von Covestro deutlich zu, doch bei der Commerzbank und Deutsche Bank zeigen sich Verluste. Was steckt dahinter?

Die Unsicherheit nach der kürzlichen Europawahl und vor der morgigen US-Zinssitzung scheint Anleger deutlich vorsichtiger zu machen. So liegt der deutsche Leitindex DAX derzeit über 0,6 Prozent im Minus und steht bei 18.379 Punkten. Das europäische Pendant, der Euro Stoxx 50, liegt sogar fast ein Prozent im Minus und steht bei 4.970 Punkten. Beide Indizes haben bereits gestern ordentlich Federn gelassen.

Für die anstehende US-Zinsentscheidung am Mittwochabend wird fest damit gerechnet, dass die Notenbank Fed den Leitzins unverändert lassen wird. Allerdings könnte die dazu gehörige Stellungnahme und die anschließende Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell Hinweise auf die weitere Zinspolitik liefern. Davor werden am Mittwoch Daten zur Entwicklung der Verbraucherpreise erwartet, die ebenfalls Aufschluss über den Zeitpunkt der ersten Zinssenkung in den USA seit der großen Inflationswelle geben könnten.

Die Unsicherheit der Marktteilnehmer zeigte sich unter anderem auch an den erneut gestiegenen Renditen französischer Staatsanleihen aufgrund einer drohenden Machtverschiebung in Frankreich. Dort belastet der Rechtsruck, der sich aus den Europawahlen ergeben hatte. Wegen der schlechten Wahlergebnisse seiner Partei hatte Staatspräsident Emmanuel Macron eine Neuwahl der Nationalversammlung angekündigt. Hinzu kam am Dienstag das Gerücht, wonach Macron einen Rücktritt in Erwägung ziehe. Die Spekulationen wurden jedoch seitens des Elysee-Palastes zurückgewiesen.

DAX (WKN: 846900)

Aktie von Covestro schießt nach oben, doch Deutsche Bank und Commerzbank geben im DAX nach

Im Fokus stehen heute vor allem die Aktien von Covestro, Deutsche Bank und Commerzbank. Covestro liegt derzeit über sieben Prozent im Plus und bildet damit von der Performance her die Spitze im DAX. Die Aktie stieg auf den höchsten Stand seit rund zwei. Bei den Übernahmegesprächen zwischen dem deutschen Kunststoffhersteller und Adnoc, dem staatlichen Ölkonzern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, sind laut Insidern Fortschritte erzielt worden. Covestro könnte Adnoc schon bald eine tiefgehende Prüfung der Bücher im Rahmen einer sogenannten Due Diligence gewähren, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

Die beiden Schlusslichter im DAX bilden von der Performance hingegen die Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank mit einem Minus von derzeit 2,5 und drei Prozent.


Mit Material von dpa-afx

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