Ausgangssituation
In der Spitze hat der DAX seit Monatsbeginn bereits mehr als 700 Punkte verloren. Doch nicht alle Aktien sind gleichermaßen von dem Verkaufsdruck betroffen. Einige Papiere haben gestern fast gar kein Minus verbucht, und werden heute sogar teilweise stark eingekauft. Die Aufstellung der prozentualen Verluste und Gewinne der 30 Indexteilnehmer für den Donnerstag und den Freitag (bis zum frühen Nachmittag) zeigt, wo Kapital zu- und abfließt. Am wenigsten gelitten haben ohnehin schon in der jüngeren Vergangenheit ausgebombte Titel wie Volkswagen, Linde,E.ON oder K+S. Die teilweise großen Handelsvolumina in diesen Aktien zeigen aber, dass hier gerade durchaus auch viele Verkäufer aktiv sind - allerdings stehen dem auch gleich viele oder sogar mehr Kaufinteressenten gegenüber, die Papiere nun zu günstigen Preisen einzusammeln beginnen. Die hohen Umsätze deuten auch auf die Aktivität institutioneller Anleger hin, die in Krisenzeiten auf Schnäppchenjagd gehen.
Empfehlung
Unter den Top 5 der krisenfesten Titel findet sich mit Lufthansa auch eine Aktie, die bereits seit Längerem wieder aufwärts tendiert. Der Druck auf den charttechnischen Widerstand um 14 Euro wächst - vorsichtige Anleger können einen Ausbruch über diese Marke abwarten, Mutige dagegen sehen die ausbleibenden Verluste im jüngsten DAX-Crash als Frühindikator für die relative Stärke des Papiers. In beiden Fällen sollten Stoppkurse jedoch nicht weit unter dem 200-Tage-Durchschnitt (violette Kurve im Chart) liegen. Dort stabilisierte sich die Aktie mehrfach in den vergangenen Wochen. Das erste Kursziel liegt rund 10 Prozent über dem Monatsdurchschnittskurs und damit knapp unter der 15er-Marke. Bis hierhin laufen Rallys in der Regel (blauer Indikator unter dem Tageschart), bevor die Aktie überkauft ist. Im Wochenchart zeigt sich sogar erst im Bereich der 15,50er-Marke wieder ein Zwischenhoch, das mittelfristig ebenfalls ein gutes Orientierungskursziel darstellt.
Wer mit Hebel spekulieren will, kann sich beispielsweise das Produkt der Citi am Ende der Analyse ansehen. Es verfällt erst wertlos bei einem Lufthansa-Kurs von 11,2862 Euro und damit unter der Unterstützung im Chart bei 11,33 Euro. Dadurch ist der Knock-Out und Totalverlust etwas weniger riskant, zumal ein vorgelagerter Stopp bereits das Schlimmste verhindern kann. Für dieses Risiko winkt eine Versechsfachung der Aktiengewinne mit Renditechancen von 60 bis 85 Prozent an den nächsten Kurszielen der Aktie.
Tabelle DAX-Aktien
Tageschart
Wochenchart
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Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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