Zuletzt notierte der Leitindex nur noch 0,77 Prozent höher bei 11 657,41 Punkten. Der MDax, der die Aktien mittelgroßer deutscher Unternehmen repräsentiert, stieg um 0,93 Prozent auf 25 175,28 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone rückte um rund 0,8 Prozent vor.

Die jüngste Eskalationsspirale im Handelskrieg zwischen den USA und China hatte die Börsen in den vergangenen Tagen deutlich nach unten gezogen. Zwar habe Peking die Märkte mit der leichten Aufwertung des Yuan etwas beruhigen können, die Situation bleibe aber angespannt, stellte Milan Cutkovic von AxiTrader fest. Die Anleger müssten jederzeit damit rechnen, dass US-Präsident Trump wieder in die Offensive geht, fügte der Marktanalyst hinzu. Solange der Dax unter der psychologisch wichtigen Marke von 12 000 Punkten bleibe, behielten die "Bären" die Kontrolle, so Cutkovic.

Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental musste im zweiten Quartal kräftig Federn lassen. Der Nettogewinn sackte um 41 Prozent ab. "Für das zweite Halbjahr erwarten wir kein Nachlassen des Gegenwinds", stellte Finanzchef Wolfgang Schäfer klar. Im Juli hatte Conti den Jahresausblick bei Umsatz und Gewinnmarge gekappt. Die Aktien stiegen zuletzt dennoch um 1 Prozent.

Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hält trotz eines knappen Milliardengewinns im zweiten Quartal an seinen Jahreszielen fest. Die Aktien rückten um 0,7 Prozent vor.

Trotz lobender Worte von Analysten für den Quartalsbericht von Wirecard fielen die Aktien um 1,6 Prozent ans Dax-Ende. Der Zahlungsabwickler erhöhte sein Jahresziel für den operativen Gewinn (Ebitda), was allerdings kaum überraschte.

Der schwierige Markt in Großbritannien bereitet dem Energieriesen Eon weiterhin Probleme. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz dennoch. Das bereinigte operative Ergebnis sank allerdings. Die Aktien verloren 1,3 Prozent.

Mit Kursgewinnen von 6,6 Prozent beziehungsweise 5,6 Prozent reagierten die Aktien von Bayer und Lanxess auf den Verkauf ihrer Beteiligungen an Currenta. Der Chemieparkbetreiber geht für 3,5 Milliarden Euro inklusive Schulden an eine Fondstochter der australischen Investmentbank Macquarie. Der Verkaufspreis liege deutlich über den Erwartungen, hieß es von Börsianern.

Mit einem Verlust von 3,8 Prozent reagierten die Anleger auf den Quartalsbericht der Commerzbank. Die Ergebnisse im Handel seien schwach, die Gebühren niedriger als erwartet, die Rückstellungen dagegen höher als angenommen, kritisierte Analyst Jernej Omahen von Goldman Sachs.

Die Aktien von ProSiebenSat.1 notierten zuletzt 0,7 Prozent fester. Der Medienkonzern hatte bei Vorlage der Quartalszahlen den Jahresausblick bestätigt. Zudem hatte das Bundeskartellamt das angestrebte Gemeinschaftsunternehmen von ProSieben und RTL für Werbekunden genehmigt.

Spitzenreiter im MDax waren die Morphosys-Aktien mit plus 5,2 Prozent. Das Biotechnologie-Unternehmen hatte neben seinen Quartalszahlen mitgeteilt, einen Zulassungsantrag für das hauseigene Blutkrebs-Medikament Tafasitamab in Europa eingereicht zu haben. Goldman-Sachs-Analyst Graig Suvannavejh merkte an, dass das zweite Quartal die Erwartungen klar geschlagen habe.

Um mehr als 15 Prozent ging es für die Papiere von Hapag-Lloyd nach oben. Die Container-Reederei kämpfte sich im zweiten Quartal dank höherer Frachtmengen und gestiegener Preise in die Gewinnzone zurück.

Einen Tag nach der Erhöhung des Unternehmensausblick stiegen die Aktien des Batterieherstellers Varta auf ein Rekordhoch. Zuletzt führten die Papiere den Nebenwerte-Index SDax noch mit einem Plus von knapp 6,8 Prozent an. Analysten reagierten mit Hochstufungen und Kurszielerhöhungen auf die am Vortag vorgelegten Quartalszahlen.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite mit minus 0,59 Prozent erneut auf ein Rekordtief. Der Rentenindex Rex stieg um 0,15 Prozent auf 146,37 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,45 Prozent auf 177,47 Punkte zu.

Der Euro notierte zuletzt bei 1,1191 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1187 (Montag: 1,1182) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8939 (0,8943) Euro gekostet.

dpa-AFX