von Index Radar
Chart 1 - DAX im Stunden-Chart
Der mikroskopische Blick auf den Intradaychart des DAX auf Ein-Stunden-Basis verrät, dass trotz des fehlenden Schwungs in den vergangenen Handelstagen die Käufer konstant zugreifen, sobald der Index sich dem Bereich um 11.600 Punkten nähert. Hier befindet sich aktuell der Durchschnittskurs des zurück liegenden Handelsmonats (21-Tage-Linie, blau im Chart visualisiert). Das ist positiv zu werten, allerdings fällt dieser Durchschnittskurs auch bislang noch leicht ab, was wiederum zur Vorsicht mahnt. Solange die Kurse sich aber über dem Zwischentief vom Wochenanfang bei 11.586 Zähler halten, ist alles im grünen Bereich.
Erst darunter wird dann ein Fall bis 11.375/11.380 wahrscheinlich, wo sich weitere Zwischentiefs befinden. Geht es noch weiter bergab, dreht der kurzfristige Trend dann von aufwärts zu seitwärts. Doch davon sind wir momentan noch ein gutes Stück entfernt, solange es nicht soweit kommt ist nach einer Atempause die Fortsetzung des übergeordneten Aufwärtstrends in Richtung 12.050/12.079 und mittelfristig sogar ein Test des Allzeithochs bei 12.390 auch weiterhin das wahrscheinlichste Szenario.
Der Blick auf den Tageschart rückt die jüngste Konsolidierung des Index dann auch wieder ins richtige Verhältnis. Die im Oktober 2014 bei 8354 Punkten begonnene Aufwärtswelle wird dadurch in ihrem Gesamtbild nicht nennenswert gestört. Eine Korrektur im aktuellen Ausmaß - ausgehend vom bisherigen Rekordstand des Marktes zum Tief Anfang Mai beträgt der Rückgang fast exakt 10 Prozent - ist normal. Selbst wenn sich das Marktumfeld verschlechtert, und die Kurse noch einmal in Richtung ihres 200-Tage-Durchschnitts bei 10.370 Punkten fallen, zeigt dieser steigende Mittelkurs, dass der Gesamttrend nach oben gerichtet bleibt.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie
Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.
Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.
Unterstützungen und Widerstände
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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