von Andreas Büchler




Chart 1 - DAX im Stunden-Chart





Wie geht es nun weiter? Diese Frage ist zwar das tägliche Brot des Börsianers, doch selten war die Unsicherheit bei ihrer Beantwortung so groß wie jetzt. Wir verlassen uns auf die Statistik, die in diesem Fall jedoch eine brutale Wahrheit offenbart. Wir haben heute Nacht unter Hochdruck speziell für die aktuelle Sondersituation des DAX einen Spezialindikator programmiert, der ähnliche Einbrüche in der Vergangenheit lokalisiert. Anschließend haben wir uns angesehen, was die Kurse nach vergleichbaren Crashs gemacht haben. Vergleichbar bedeutet in diesem Fall, dass die Notierungen in nur vier Tagen um mehr als 14,4 Prozent eingebrochen sind. Denn bis zum vergangenen Mittwoch verhielt sich der Deutsche Aktienindex noch vergleichsweise normal, die Kurse tendierten an der 200-Tage-Durchschnittslinie seitwärts. Dann folgte der Einbruch, der in nur vier Handelssitzungen zu einem Verlust von in der Spitze über 1500 Punkten führte.

Das Ergebnis unserer Berechnung: In den vergangenen 15 Jahren kam es nur vier Mal zu ähnlichen Einbrüchen, die wir mit roten Kreisen im Chart auf Seite vier dieser Analyse markiert haben. In der Hälfte dieser Fälle ging es unmittelbar nach diesem Abwärtsrutsch weiter nach unten (erkennbar an mehreren roten Kreisen untereinander), in der anderen Hälfte setzte eine Zwischenerholung von 10 bis 20 Prozent ein, bevor der Markt anschließend ein neues Tief markiert. In keinem der untersuchten Ereignisse jedoch kam es sofort zu einem nachhaltigen Trendumschwung nach oben. Dies lässt auch für den aktuellen Crash das Schlimmste befürchten.

Nur äußerst mutige Anleger können nun auf eine Zwischenerholung setzen, wobei das erste Kursziel dafür bei rund 9900/10.100 Zählern an einer ehemaligen Unterstützungszone liegt. Dieses Areal stammt aus dem Vorjahr und ist durch zahlreiche Wendepunkte noch in den Köpfen vieler Anleger präsent. Mangels sonstiger Alternativen dürfte es die erste Orientierungsmarke auf der Oberseite darstellen. Maximal sollte sich eine Bärenmarktrally aus heutiger Sicht bis etwa 10.500/10.650 Zähler ausdehnen können. Dort lagen die Tiefpunkte des bisherigen Jahresverlaufs, mit deren Durchbruch die akute Phase des aktuellen Crashs begonnen hat. Es ist davon auszugehen, dass viele Marktteilnehmer eine Erholung in diesen Zielbereich nutzen würden, um nochmal mit einem blauen Auge aus dem laufenden Abwärtstrend herauszukommen.

Auf der Unterseite hingegen ruhen die Hoffnungen nun auf dem seit 2013 wiederholt um 8900/9100 Zähler messbaren Kaufinteresse. Doch vor nicht ganz einem Jahr hat diese Haltezone schon einmal versagt, so dass weitere Verluste nicht auszuschließen sind. Dann wäre erst wieder um 8150 Punkte - dem bis Anfang des Jahrtausends zurück reichenden Unterstützungs- und Ex-Widerstands-Bereich - wieder eine Bodenbildung wahrscheinlich.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie



Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.

Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.

Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.



Chart 4 - DAX-Spezialchart Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.





Unterstützungen und Widerstände







Trading-Idee kurzfristig (steigend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bull
WKN XM5PD9
Emittent Deutsche Bank
Laufzeit 3/31/16
Basispreis 8,800
Knock-Out-Schwelle 8,800
Hebel 9.7
Kurs in Euro 10.16
Trading-Idee kurzfristig (fallend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bear
WKN HU0VZW
Emittent UniCredit
Laufzeit 12/16/15
Basispreis 10,800
Knock-Out-Schwelle 10,800
Hebel 10.0
Kurs in Euro 9.84
Trading-Idee langfristig (steigend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Optionsschein Long
WKN UZ8 CVA
Emittent UBS
Laufzeit 12/18/15
Basispreis 7,600
Knock-Out-Schwelle 7,600
Hebel 4.4
Kurs in Euro 22.16
Trading-Idee langfristig (fallend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Short
WKN HY8 GMU
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 9/30/15
Basispreis 15,125
Knock-Out-Schwelle 15,125
Hebel 1.8
Kurs in Euro 53.09