von Index Radar




Chart 1 - DAX im Fünf-Minuten-Chart





Der Deutsche Aktienindex bildet momentan eines der bekanntesten Kursmuster aus: Der Verlauf der Notierungen ähnelt einer Fahne (siehe Skizze über dem Kurs im Tageschart auf Seite 2), unter Analysten als Flaggenformation bekannt. Der US-Statistikexperte Thomas Bulkowski ermittelte für diese Chartformation eine Trefferquote im Aufwärtstrend von fast 90 Prozent, gute Chancen also, dass es nach einer Zwischenkonsolidierung weiter aufwärts geht.

Wer auf Nummer sicher gehen will, wartet noch einen Ausbruch zurück über die Zone 12.000/12.030 Zähler ab. Dort lagen vier Tageshochs in den vergangenen sechs Handelstagen - eine auffällige Häufung, die ohne weiteres als kurzfristiger Widerstand bezeichnet werden kann (siehe Seite 4). Wenn der Index auch darüber noch gekauft wird, wäre das ein Stärkezeichen. Auch der Abwärtstrend knapp unter der 12.000er-Marke wäre dann durchbrochen (rote Linie im Fünf-Minuten-Chart oben). Er ergibt sich aus einer Verbindung der drei jüngsten Zwischenhochs.

Trotz der guten Erfolgsaussichten nicht blind zuzuschlagen ist auch deswegen ratsam, weil der Indikator unter dem Wochenchart (Seite 3) signalisiert, dass der DAX fast 20 Prozent über dem Durchschnittskurs der vergangenen 200 Börsentage verläuft. Eine derart hohe Differenz zur 200-Tage-Linie war in den vergangenen 15 Jahren nur drei Mal messbar, danach ging es entweder - teils steil - abwärts, oder aber länger seitwärts.

Fallende Kurse werden kurzfristig bereits wieder wahrscheinlicher, wenn der Markt das gestrige Tagestief bei 11.858 unterschreitet. Damit würde er unter den steilen Aufwärtstrend fallen, der sich bis Mitte Februar im Fünf-Minuten-Chart zurückverfolgen lässt. Brenzlig wird es, wenn der DAX weiter bis unter 11.750/11.800 zurück fällt. Dort lagen in den vergangenen zwei Wochen mehrere Tagestiefs (siehe Seite 4). Bleiben auf diesem Level Nachkäufe aus, ist das ein klares Schwächesignal. Bricht der Kurs dann auch noch unter rund 11.720 Punkte, dem voraussichtlichen Stand der 21-Tage-Linie (Monatsdurchschnittskurs) am Donnerstag, wird es kritisch.

Bislang stabilisierte sich der Markt bei Rückschlägen in seinem steilen Aufwärtstrend immer an diesem Mittelwert. Allerspätestens hier können Anleger hemmungslos auf fallende Kurse in Richtung der nächste Zielmarke bei 11.570 (38,2%-Fibonacci-Retracement) setzen, oder zumindest noch bestehende Spekulationen auf steigende Notierungen auflösen. Bevor es aber nicht so weit kommt, kann allerdings noch unverändert an Long-Positionen fest gehalten werden. Passende Hebelprodukte für alle Anwendungsfälle haben wir wie immer unterhalb dieser Analyse aufgelistet.





Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie



Im Tageschart wird die Flaggenformation am besten erkennbar. Sie ist grundsätzlich positiv zu werten, allerdings sollten Anleger nicht auf Grund eines einzelnen Kursmusters reagieren, sondern auch die weiteren Rahmenbedingungen berücksichtigen, insbesondere den überhitzten Marktzustand im Wochenchart (Seite 3).





Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Der Markt hat sich inzwischen fast 20 Prozent von der 200-Tage-Linie nach oben abgesetzt. Die Erfahrungen aus den Jahren 2003, 2007 und 2009 zeigen, dass damit oft das Limit einer Übertreibungsphase erreicht wurde. Erst nach einer längeren Atempause ging es signifikant weiter aufwärts, zumindest in zwei von drei Fällen.



Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.





Unterstützungen und Widerstände





















































Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

www.index-radar.de