Der DAX verliert am Dienstag rund 1,3 Prozent. Vor allem Skepsis von FED-Chef Jerome Powell drückt die Börsen. Dabei verlieren die Papiere von Mercedes, Infineon und Airbus deutlich.
Die Kursverluste am deutschen Aktienmarkt haben sich am Dienstag im Handelsverlauf etwas ausgeweitet. Investoren verkauften nach einem Auftritt des US-Notenbankchefs Jerome Powell vor dem US-Kongress. Der DAX gab am Nachmittag um 1,3 Prozent auf 18.256 Punkte nach. Er fiel wieder unter die Durchschnittslinie der vergangenen 50 Börsentage, ein Indikator für den mittelfristigen Indextrend.
Trotz Fortschritten bei der Bekämpfung der Inflation ist die Zeit für eine Zinswende in den USA laut Notenbankchef Jerome Powell noch nicht gekommen. Man benötige noch größere Zuversicht, dass sich die Teuerung nachhaltig auf das Ziel der Federal Reserve von zwei Prozent zubewege, sagte er am Dienstag laut Redetext bei einer Anhörung im US-Kongress. Jüngste Daten hätten gezeigt, dass es weitere moderate Fortschritte gegeben habe. "Weitere gute Daten" würden die Zuversicht der Zentralbank stärken. Die Fed werde von "Sitzung zu Sitzung" über den weiteren Kurs entscheiden.
Größter Verlierer im Dax waren die Aktien von Mercedes-Benz mit minus 3,5 Prozent. Das Investmenthaus Bank of America hat die Papiere des Autoherstellers auf "Underperform" gesenkt. Analyst Horst Schneider verwies auf seine Erwartung sinkender Konsensschätzungen für die kommenden beiden Jahre. Alternde Flotten dürften seiner Einschätzung nach die Umsatzentwicklung bremsen.
Auch die Aktien von Infineon verloren mit minus 2,2 Prozent und Airbus mit 2,11 Prozent deutlich.
Aktien von Delivery Hero im Fokus
Das US-Analysehaus Bernstein Research hat das Kursziel für Delivery Hero von 61 auf 59 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Outperform" belassen. Die Marktreaktion auf erhöhte Rückstellungen für EU-Kartellbußen sei übertrieben heftig ausgefallen, schrieb Analystin Annick Maas am Montagabend mit Blick auf den Kursrutsch um letztlich gut 7 Prozent. Das Geschäft des Essenslieferanten laufe rund, die Unsicherheit in Südkorea nehme ab und die Mena-Region liefere weiter gute Resultate. Maas passte ihre Schätzungen bereits mit Blick auf den Quartalsbericht Ende August an. Daraus resultiert auch das etwas gesunkene Kursziel. An der Anlagestory habe sich nichts geändert, betonte die Expertin.
Aktien von Airbus im Fokus
Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus hat bei den Auslieferungen von Jets im Juni etwas zugelegt. Der DAX-Konzern übergab 67 Maschinen an die Kunden, wie er am Montagabend in Toulouse mitteilte. Im Mai hatte Airbus nur 53 Flugzeuge geschafft und vor rund zwei Wochen dann seine Jahresziele gesenkt. Airbus will im Gesamtjahr noch um die 770 Maschinen ausliefern, bis zur Mitte des Jahres sind es bisher mit 323 deutlich weniger als die Hälfte. In aller Regel legen die Auslieferungen zum Jahresende hin an Geschwindigkeit zu. Airbus hatte zur Begründung für die gekappten Jahresziele Probleme in der Lieferkette angegeben.
Airbus erhielt im Juni Bestellungen über 73 Jets. Stornierungen von Aufträgen gab es dagegen keine.
Mit Material von dpa-afx und reuters
Lesen Sie auch:
Warren Buffett setzt auf diese Dividenden-Aktie: Riesiges Wachstum der Dividendenrendite
Oder:
Achtung: 4,2% Zinsen auf das Tagesgeld! Sollten Sparer hier zuschlagen oder nicht?