von Index Radar




Chart 1 - DAX im Stunden-Chart





Zum Wochenauftakt fanden sich nicht ausreichend Käufer, um den Index weiter steigen zu lassen. Nach einem Sprint von 11.167 bis 11.710 in zwei Tagen erscheint eine Pause auch normal. Allerdings kommt sie nicht zu einem zufälligen Zeitpunkt: Schon einmal in diesem Monat drehte der Index auf dem Kursniveau 11.675/11.750 wieder nach unten, im April waren dort ebenfalls mehrere Wendepunkte messbar, damals noch nach oben.

Dazu kommt die Obergrenze eines Abwärtstrendkanals, der sich über die Hochpunkte der vergangenen Wochen konstruieren lässt. Auch der Durchschnittskurs des zurückliegenden Handelsmonats (blau fallende Linie im Chart) wirkt als Bremse. Die letzten beiden Male, als sich der DAX diesem Wert angenähert hat, wurde er massiv abverkauft. Das schürt bei Anlegern die Angst vor einer Wiederholung, schnell kann daraus eine sich selbst erfüllende Prophezeiung werden.

Diese Hürden gilt es daher alle zu überwinden, bevor es weiter aufwärts geht. Wird der DAX auch noch darüber gekauft, wäre das ein klares Stärkezeichen. Zumindest ein weiterer Abwärtstrend ist dann deutlich unwahrscheinlicher geworden. Das nächste Kursziel für den Fall, dass es heute zu diesem Ausbruch kommt, läge dann bei 12.050/12.079. Prallt der Index dagegen nach unten ab, was derzeit das wahrscheinlichere Szenario ist, kann bei 11.450 Punkten ein stark im Kursverlauf präsenter Bereich ausfindig gemacht werden. Die Untergrenze des derzeit aktuellen Abwärtstrendkanals verläuft dann bei aktuell etwa 11.100 Zählern. Wer mutig ist, spekuliert jetzt auf einen neuen Schwung nach unten, und kann den Stopp dafür knapp über 11.800 Zähler legen. Klettert der Index weiter, muss die Position dann von Short auf Long gedreht werden. Passende Zertifikate für beide Fälle haben wir am Ende der Analyse herausgesucht.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie



Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.

Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.

Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.



Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.





Unterstützungen und Widerstände

GRAFIK 5



























































Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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