von Index Radar




Chart 1 - DAX im Stunden-Chart





Kaum hatte der Deutschen Aktienindex die Verkaufszone zwischen 11.675 und 11.750 Punkten erreicht, drehte er wieder nach unten. Dort lag bereits zu Monatsanfang ein Wendepunkt, was Marktteilnehmer wie vermutet erneut zu Verkäufen veranlasste. Vor zwei Tagen trat dieser Effekt schon einmal auf, konnte aber noch durch etwa gleich hohes Kaufinteresse ausgeglichen werden. Doch am Dienstag war dies nicht mehr der Fall, das Resultat ist ein Kurseinbruch.

Die erste Zielmarke für dieses Szenario hatten wir gestern bei 11.450 Punkten definiert, diese Schwelle hat der DAX bereits unterschritten. Damit ist nun bis etwa an die 11.100er-Marke kein weiterer Einflussfaktor auf die Kurse mehr im Chart erkennbar. Erst dort lässt sich die Untergrenze des Abwärtstrendkanals ausmachen, der sich über die Zwischenhochs und -tiefs der vergangenen Wochen konstruieren lässt.

Mittelfristig ist dann mit Kursen zwischen 10.600 und 11.000 zu rechnen. In diesem Bereich wurde der DAX zwischen Ende Januar und Mitte Februar für längere Zeit gehandelt, so dass hier die Wahrscheinlichkeit für einen erneuten Wendepunkt erfahrungsgemäß höher ist.

Aktuell verläuft der Index rund 2,5 Prozent unterhalb seines durchschnittlichen Monatskurses. Korrekturen nach unten haben in der Regel Spielraum von bis zu sechs Prozent, so dass - selbst unter Berücksichtigung der weiter fallenden Durchschnittskurve - stärkere Verluste vorerst nicht zu erwarten sind. Doch schon von einer Kurzstrecke lässt sich mit dem entsprechenden Hebelprodukt profitieren, wir stellen am Ende der Analyse ein Zertifikat für eine Spekulation auf fallende Kurse vor, ebenso ein Produkt für steigende Kurse, falls der Index wider Erwarten doch kurzfristig über die 11.750er-Marke ausbricht.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie



Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.

Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.

Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.



Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.





Unterstützungen und Widerstände




























































Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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