Nur wenige Stunden später fand sich der deutsche Leitindex fast 1200 Punkte weiter unten wieder. Gleichzeitig ist die Volatilität kräftig gestiegen. Der VDAX-NEW schnellte bis auf 38 Prozent nach oben. Im Vergleich zu den Extremwerten der Vergangenheit ist das noch wenig. Der VDAX-NEW drückt die vom Terminmarkt erwartete Schwankungs-breite für den DAX aus. Er gibt in Prozentpunkten an, welche Volatilität in den kommenden 30 Tagen zu erwarten ist. Als Berechnungsgrundlage werden DAX-Options-kontrakte herangezogen.
Im August vergangenen Jahres, als der DAX binnen weniger Wochen rund 18 Prozent seines Werts verlor, notierte der VDAX-NEW kurzzeitig bei mehr als 40 Prozent. Im Herbst 2011, als der deutsche Leitindex einen Einbruch von rund einem Drittel verzeichnete, ging es auf über 50 Prozent nach oben. Sogar mehr als 85 Prozent standen bei dem Index im Oktober 2008 zu Buche, als nach der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers die Welt in eine Finanzkrise stürzte. Ob der VDAX-NEW aktuell seinen Höhepunkt wieder überschritten hat, steht in den Sternen.
Sicher ist hingegen, dass sich Fans von Discountzertifikaten über die hohe Volatilität freuen. Vor allem Neueinsteiger profitieren von besseren Konditionen: Emittenten können Discountzertifikate konstruieren, indem sie den Basiswert kaufen und eine Call-Option auf diesen Basiswert verkaufen. "Der durch die Call-Option erzielte Verkaufs-erlös ist in der Regel der Betrag, um den das Zertifikat günstiger ist als die Aktie", erklärt Anouch Wilhelms, Zertifikateexperte bei der Commerzbank. "Je höher die Volatilität ist, desto höher ist der Wert der Option - und somit auch der Verkaufserlös, was sich wiederum positiv in den Konditionen des Discounters niederschlägt."
Anleger, die einsteigen wollen, sich aber unsicher sind, wie lange die aktuelle Korrektur andauert, kommen via DAX-Discountzertifikat günstiger zum Zug. Das ausgesuchte Papier der Commerzbank erlaubt den Einstieg mit einem Rabatt von 13,4 Prozent. Im Gegenzug sind die Gewinnchancen durch eine Obergrenze (Cap) beschnitten, die bei 8500 Punkten eingezogen ist. Wenn der DAX am Bewertungstag, dem 13. Dezember 2016, mindestens auf diesem Niveau notiert, wirft das Rabattpapier einen Ertrag von 4,1 Prozent ab. Das entspricht einer aufs Jahr hochgerechneten Rendite von 6,8 Prozent. Diese ist noch nicht mal dann in Gefahr, wenn der DAX ausgehend vom aktuellen Niveau um weitere 1000 Punkte fällt. Mit diesen Eigenschaften eignet sich der Discounter auch für vorsichtige Anleger.