Der Talfahrt der Börsen der vergangenen zwei Woche dürfte auch am Montag weiter gehen: Der Coronavirus hat die Finanzmärkte weiter fest im Griff. Der DAX dürfte zum Start in die neue Handelswoche sogar unter die 11.000 Punkte-Marke rauschen - das ist zum Freitag ein Abschlag von mehr als 700 Punkten.

Zum Wochenschluss war das deutsche Börsenbarometer mit 3,4 Prozent im Minus auf 11.541,87 Zählern aus dem Handel gegangen. Gleichzeitig hatte ein Run auf sichere Anlagehäfen die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf ein Rekordtief gedrückt.

In den vergangenen zehn Handelstagen hatte der deutsche Leitindex wegen der zunehmenden Furcht vor drastischen wirtschaftlichen Folgen durch die rasante Ausbreitung des neuartigen Coronavirus bereits rund 15 Prozent verloren.

Die Folgen des Virus sind bereits weltweit zu spüren: Der Einbruch des Öl-Preises haben zum Wochenauftakt bereits den Börsen in Asien schwer zugesetzt. Der am Wochenende begonnene Öl-Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland ließ die Preise für die wichtigsten Sorten um etwa 30 Prozent einbrechen. Um die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus für Deutschland abzufedern, will die Koalition zunächst befristet bis Ende des Jahres Kurzarbeit erleichtern.

Am Wochenende verschärfte sich die Lage vor allem in Europa weiter. So ergriff Italien, das in Europa am stärksten vom Coronavirus betroffene Land, weitere Maßnahmen: Nach der Abriegelung großer Teile im Norden aktivierte die italienische Regierung Kontrollen an Bahnhöfen, Flughäfen und Autobahnen in den Sperrgebieten. In die Gegenden in Norditalien - darunter das Wirtschaftszentrum Mailand und die Touristenhochburg Venedig - oder aus ihnen hinaus darf man nur im Notfall oder aus Arbeitsgründen. In Deutschland steht die Absage von Großveranstaltungen kurz bevor. In Frankreich sind ab sofort Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen verboten.

Die vorgelegten Zahlen geraten dadurch in den Hintergrund. Am Montag legen unter anderem LEG Immobilien und Siltronic Zahlen vor.

dpa-AFX/rtr/ak