Die überraschende weitere Zinssenkung der US-Notenbank Fed vom Spnntagabend dürfte am Montag verpuffen. Der DAX dürfte zum Wochenstart unter die 9.000 Punkte-Marke fallen. Damit würde er das erste Mail seit Februar 2016 unter diese Hürde fallen. Am Freitag hatte der deutsche Leitindex zum Abschluss einer der schwärzesten Börsenwochen der Geschichte 0,8 Prozent höher bei 9232,08 Zählern geschlossen.
Die US-Notenbank hat angesichts von Anlegerpanik und Rezessionsängsten wegen des neuartigen Coronavirus zu weiteren drastischen Mitteln gegriffen. Innerhalb von zwei Wochen senkte die Fed in einer Notfallaktion den Leitzins überraschend um einen ganzen Prozentpunkt auf fast null Prozent und kündigte ein Maßnahmenpaket in Koordination mit anderen Notenbanken an. Weitere Schritte könnten aufgrund wirtschaftlicher Schäden durch die Ausbreitung des Virus folgen. Der US-Leitindex reagierte außerbörslich zunächst positiv, die Gewinne schmolzen aber schnell auf einen Bruchteil zusammen. Auch der Nikkei in Asien präsentiert sich wieder schwach.
Der Absturz seit dem Wochenende 22./23. Februar, als die Folgen der rasanten Coronavirus-Ausbreitung mit der Abriegelung von Teilen Norditaliens erstmals deutlich in Europa spürbar wurden, hat historische Dimensionen. Allein in der vergangenen Woche verlor der DAX rund 20 Prozent - einen höheren Wochenverlust hatte es bisher nur in der weltweiten Finanzkrise im Herbst 2008 gegeben. In den vergangenen drei Wochen büßte das Börsenbarometer damit ein Drittel ein.
Bei den Unternehmen legen unter anderem Talanx, Wacker Neuson und Salzgitter Quartalszahlen vor. Aus den USA steht der Empire-State-Konjunkturindex an.
dpa-AFX/rtr/ak