Chart 1 - DAX im Intraday-Chart
Die Kursentwicklung des DAX in der vergangenen Woche ist beeindruckend: Erst der Einbruch auf ein Jahrestief, dann eine 1000-Punkte-Erholung. Ist das nun der nachhaltige Umschwung zurück nach oben? Diese Frage lässt sich momentan noch mit ziemlicher Sicherheit verneinen. Was nicht heißt, dass es schon bald so sein könnte. Doch zunächst hat der Index nur eine Gegenbewegung nach Norden als Reaktion auf die voran gegangenen Verluste gezeigt. Dieser Aufschwung, so eindrucksvoll er auch sein mag, ist in Relation zu der vorangegangenen Verlustphase von insgesamt 3000 Punkten - knapp 25 Prozent, ausgehend vom Allzeithoch im April - noch vergleichsweise unbedeutend.
Ausgelöst wurde der Anstieg vermutlich von Eindeckungskäufen, mit denen Short-Positionen geschlossen werden - Anleger, die auf fallende Kurse gesetzt hatten, nehmen also Gewinne mit, dadurch klettert der Markt etwas. Auch Schnäppchenjäger, die inzwischen vereinzelt attraktive Kaufgelegenheiten ausgemacht haben, dürften zu einem Anstieg des DAX beigetragen haben. Doch ist das Handelsvolumen mit jedem weiteren Punkt, den der Index hinzu gewinnt, wieder rückläufig. Immer weniger Nachfrage findet sich somit, je höher das Preisniveau wieder kommt. Ein überzeugender Umschwung sieht anders aus.
Jetzt ist davon auszugehen, dass sich nach den heftigen Kursbewegungen der Vorwoche erst einmal wieder ein kurzfristiges Gleichgewicht gebildet hat. Von dieser Basis wird der nächste Bewegungsimpuls starten, der sich erfahrungsgemäß erneut durch einen Handelstag mit einem starken Kursschub manifestieren wird. Dessen Richtung dürfte Aufschluss über den Trend der kommenden Welle liefern. Wie wir in den Analysen der Vorwoche geschildert haben ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Markt den Boden noch nicht gesehen hat. Erst wenn die Kurse über ein gewisses Maß weiter steigen, wäre die laufende Zwischenerholung nicht mehr als Bärenmarktrally, sondern als neuer Aufwärtstrend einzustufen. Zumindest könnte dann die Prognose von "negativ" wieder zu "seitwärts" gedreht werden. Dazu müsste sich der Index jedoch mindestens bis zurück über den ehemaligen Unterstützungsbereich um 10.650/10.800 erholen. Ein Test dieser Zone ist angesichts der momentanen Intensität der Kursschwankungen möglich, doch ein Ausbruch darüber bleibt zunächst unwahrscheinlich.
Brechen die Kurse dagegen weiter ein, ist der Bereich um 10.120/10.170 die erste Zone mit messbar stärkerer Nachfrage. Anschließend ist der Weg nach unten frei bis in den Bereich um 9970, der den wahrscheinlichsten Halt zum Wochenauftakt darstellt. Doch auch Notierungen um 9850 und 9750 sind möglich, darunter wäre der Weg nach Süden dann wieder frei, weil kein Kaufinteresse mehr im Chart messbar wird. Spätestens dann müssen sich Anleger auf den nächsten Abwärtsimpuls und ein neues Jahrestief einrichten. Überspringt der DAX dagegen das Vorwochenhoch knapp unter der 10.400er-Marke, könnte sich die Erholung noch zügig um weitere 250 bis 400 Punkte ausdehnen. Solange die Entscheidung nicht gefallen ist, sollten sich Anleger zurückhalten, und bestehende Positionen mit engem Stopp hinter den jeweils genannten Grenzen absichern.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie
Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.
Chart 4 - DAX-Spezialchart
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Unterstützungen und Widerstände
Trading-Idee kurzfristig (steigend) | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | XM5PD9 |
Emittent | Deutsche Bank |
Laufzeit | 3/31/16 |
Basispreis | 8,800 |
Knock-Out-Schwelle | 8,800 |
Hebel | 6.8 |
Kurs in Euro | 15.21 |
Trading-Idee kurzfristig (fallend) | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HU0VZW |
Emittent | UniCredit |
Laufzeit | 12/16/15 |
Basispreis | 10,800 |
Knock-Out-Schwelle | 10,800 |
Hebel | 21.5 |
Kurs in Euro | 4.79 |
Trading-Idee langfristig (steigend) | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Optionsschein Long |
WKN | UZ8 CVA |
Emittent | UBS |
Laufzeit | 12/18/15 |
Basispreis | 7,600 |
Knock-Out-Schwelle | 7,600 |
Hebel | 3.8 |
Kurs in Euro | 27.21 |
Trading-Idee langfristig (fallend) | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Short |
WKN | HY8 GMU |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 9/30/15 |
Basispreis | 15,125 |
Knock-Out-Schwelle | 15,125 |
Hebel | 2.1 |
Kurs in Euro | 48.04 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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