Chart 1 - DAX im Stunden-Chart
Die in den vergangenen Wochen wiederholt im Bereich des Monatsdurchschnittskurses einsetzenden Verkäufe sind heute erstmals nicht mehr aufgetreten - der DAX notiert am Dienstagmorgen über diesem Mittelwert, der bei rund 11.600 Punkten verläuft und damit auf gleicher Höhe liegt wie eine bis Mitte April zurück verfolgbare Abwärtstrendlinie im Chart. Zusammen sorgten diese beiden Einflussfaktoren immer wieder für Gewinnmitnahmen, die nun aber ein Ende nehmen könnten.
Ebenso überwunden wurde die bereits mehrfach in Erscheinung getretene Verkaufszone bei 11.675/11.750 Zählern. Hier war seit Monatsanfang wiederholt starker Abgabedruck zu verzeichnen. Nachdem heute früh auch darüber hinaus noch gekauft wird, gehen wir von einem Umschwung des Marktes zurück nach oben aus. Dadurch ist der Weg frei bis mindestens 12.050/12.079 Zähler, wo Ende April zwei Zwischenhochs erkennbar waren.
Nur wenn der Index bis zum Handelsschluss heute wieder deutlicher unter die 11.750er-Marke zurück fällt, ist wieder mit einer Seitwärtsbewegung zu rechnen. Deren Untergrenze liegt dann voraussichtlich bei 10.600 bis 11.000 Zählern. Vorsichtige Anleger sollten daher einen Durchbruch auf der Oberseite auch auf Schlusskursbasis abwarten, bevor sie wieder auf steigende Kurse setzen. Auf einen Abpraller nach unten zu spekulieren ist dagegen nach der positiven Kursentwicklung heute früh weniger ratsam. Wer dies unbedingt tun möchte, sollte zumindest einen Rücksetzer unter die Tagestiefs der beiden vergangenen Handelstage bei 11.378/11.383 Zähler abwarten. Hebelpapiere für Long- und Short-Investments stellen wir wie immer am Ende dieser Analyse vor.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie
Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.
Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis
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Unterstützungen und Widerstände
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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