Chart 1 - DAX im Stunden-Chart
Die Käufer, die den Index seit etwa einer Woche immer wieder im Bereich seines 200-Tage-Durchschnittskurses kauften und dadurch wiederholt stabilisierten, sind zur Wochenmitte erstmals ausgeblieben. Diese fehlende Nachfrage führte unmittelbar zu einem Einbruch des DAX unter den viel beachteten Durchschnittswert, die wiederum durch Angst begründete Folgeverkäufe auslösen könnte. Noch stehen die Chancen auf eine - zumindest vorüber gehende - Bodenbildung gar nicht mal schlecht, doch insbesondere die Kursentwicklung bis zum Wochenende muss genauestens beobachtet werden.
Sollte der Index am Donnerstag signifikant - also mindestens 50 Punkte, und mindestens für eine Stunde - unter dem Juli-Tief bei 10.652 Punkten eröffnen, wäre dies bereits ein klares Schwächesignal. Auch wenn die Kurse erst im Tagesverlauf unter diese Marke fallen, springen die Börsenampeln auf rot. Schon jetzt verläuft der Index unterhalb der aktuell bei rund 10.950 Punkten notierenden 200-Tage-Linie, was bereits ein klares Warnsignal ist. Doch kleinere Unterschreitungen bleiben häufig folgenlos, wenn sie nicht durch weitere Verkaufssignale des Marktes bestätigt werden - genau dies droht nun aber.
In diesem Fall ist, trotz des kurzfristig bereits eher überverkauften Zustandes, ein weiterer Rückschlag des Marktes wahrscheinlich. In Extremfällen ist der DAX in der Vergangenheit rund 8 Prozent unter seinen Monatsdurchschnittskurs gefallen, der heute bei etwa 11.220 Punkten liegen dürfte. Damit ist der Zielkurs auf der Unterseite vorläufig auf rund 10.320 Zähler fixiert, wobei die fallende Monatsmittelpreis-Linie (21-Tage-Linie) diesen Wert ebenfalls weiter absinken lässt. Ohnehin trifft der Index frühestens bei 10.150 Punkten auf den unteren Grenzbereich des seit 2011 bestehenden Aufwärtstrendkanals. Vermutlich ist im Crash-Fall sogar erst an den zahlreichen markanten Wendepunkten des Vorjahres um 9990/10.100 mit einer Bodenbildung zu rechnen.
Da sich der Markt nach wie vor in einem langfristigen Aufwärtstrendkanal befindet, raten wir trotz des Absturz-Risikos von einer Spekulation auf fallende Kurse ab, da diese gegen den übergeordneten Trend gerichtet wäre. Nur äußerst mutige Anleger können mit Kleinstbeträgen auf einen Rückschlag des Index an die genannten Unterstützungszonen spekulieren, sobald das Vormonatstief deutlich unterschritten wird. Alle anderen sollten abwarten, bis sich wieder eine Stabilisierung abzeichnet, um dann auf dem ermäßigten Preisniveau wieder auf der Long-Seite einzusteigen. Denn bislang halten wir es für äußerst unwahrscheinlich, dass die Kurse dauerhaft einbrechen und dadurch auch aus dem Aufwärtstrend der zurückliegenden Jahre nach Süden ausbrechen.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie
Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.
Chart 4 - S&P 500 Index
Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.
Unterstützungen und Widerstände
Trading-Idee kurzfristig (steigend) | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Long |
WKN | UZ817W |
Emittent | UBS |
Laufzeit | 12/18/15 |
Basispreis | 10,000 |
Knock-Out-Schwelle | 10,000 |
Hebel | 17.7 |
Kurs in Euro | 6.00 |
Trading-Idee kurzfristig (fallend) | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | CW0YWN |
Emittent | Citi |
Laufzeit | 12/18/15 |
Basispreis | 12,000 |
Knock-Out-Schwelle | 12,000 |
Hebel | 7.6 |
Kurs in Euro | 14.00 |
Trading-Idee langfristig (steigend) | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Optionsschein Long |
WKN | UZ8 CVA |
Emittent | UBS |
Laufzeit | 12/18/15 |
Basispreis | 7,600 |
Knock-Out-Schwelle | 7,600 |
Hebel | 3.5 |
Kurs in Euro | 30.00 |
Trading-Idee langfristig (fallend) | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Short |
WKN | HY8 GMU |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 9/30/15 |
Basispreis | 15,125 |
Knock-Out-Schwelle | 15,125 |
Hebel | 2.3 |
Kurs in Euro | 45.25 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
www.index-radar.de