Entscheidend dafür ist nach dem geänderten Regelwerk der Börsenwert und nicht länger auch das Handelsvolumen. Der Nebenwerteindex MDax verkleinert sich von 60 auf 50. Als Lehre aus dem Wirecard-Skandal müssen Dax-Werte künftig auch weitere Kriterien zu Profitabilität und Coporate Governance erfüllen.

AUFSTIEGSKANDIDATEN SIND KEINE UNBEKANNTEN


Wer das Rennen gemacht hat, wird die Deutsche Börse am Freitag nach US-Handelsschluss bekanntgeben. Ausschlaggebend sind die Ranglisten auf Grundlage der Markkapitalisierung per Ende August. Danach sah es so aus, als könne Beiersdorf ein Comeback feiern. Auch für Airbus, Zalando oder Siemens Healthineers stehen die Chancen Strategen zufolge gut. Ebenfalls als Anwärter dürften sich Symrise, Porsche, Sartorius, Brenntag, Hellofresh und Qiagen anbieten.

"Der Dax wird spritziger", fasst der Chefanlagestratege der DZ Bank, Christian Kahler, zusammen. Neben etablierten Konzernen würden auch einige wachstumsstarke Unternehmen in die Beletage des deutschen Aktienmarktes aufgenommen." Die Sektoren Gesundheit und Medizintechnik gewinnen an Bedeutung.

DAX RÜCKT AN INTERNATIONALE STANDARDS HERAN


Ins Rollen kam die Reform mit dem Zusammenbruch des ehemaligen Dax-Unternehmen Wirecard. Wegen der Insolvenz des Zahlungsdienstleisters hatte der Börsenbetreiber extra sein Regelwerk überarbeitet, damit Pleite-Firmen nun mit einer Frist von zwei Handelstagen direkt aus den Auswahlindizes fliegen. Bei Wirecard hatte das alte Regelwerk den Dax-Verbleib trotz des Skandals bis zu einer regulären Prüfung vorgesehen.

Die Dax-Aufstockung war bereits zuvor von einigen Marktteilnehmern gefordert worden. Denn im Vergleich zum Startjahr des Dax 1988 gibt es nun viel mehr größere börsennotierte Werte. Zudem enthalten andere europäische Leitindizes bereits teils deutlich mehr Unternehmen. Der Dax rücke nun naher an internationale Standards heran, sagt Kahler.

rtr