Auf die Stimmung am deutschen Aktienmarkt hat am Montag der starke Euro gedrückt. Nach anfänglichen Gewinnen drehte der Dax ins Minus und fiel auf ein Zwei-Jahres-Tief.
Am Devisenmarkt ging es für den Eurokurs deutlich nach oben. Die europäische Gemeinschaftswährung stieg am Nachmittag auf 1,2441 US-Dollar. Am Freitag hatte die Einheitsdevise noch rund einen Cent weniger gekostet. "Das ist weniger eine Euro-Stärke als vielmehr eine Dollar-Schwäche im Sog der Trumpschen Personal- und Außenwirtschaftspolitik", sagte ein Börsianer der Nachrichtenagentur Reuters. In der Vorwoche hatte US-Präsident Donald Trump seinen als gemäßigt geltenden Sicherheitsberater H.R. McMaster gefeuert. John Bolton, der als Hardliner gilt, soll ihn ersetzen.
Nach der rabenschwarzen Vorwoche mit einem Minus von rund 500 Punkten hatte sich der Dax in den ersten Handelsstunden der neuen Woche etwas erhol und rund ein halbes Prozent gewonnen. Die Hoffnung auf eine Annäherung im Handelsstreit zwischen China und den USA hatte dem Frankfurter Barometer Auftrieb gegeben. Peking signalisierte Gesprächsbereitschaft. Südkorea stimmte Änderungen am beidseitigen Freihandelsabkommen zu, die Amerika begünstigen. Seit Freitag müssen Firmen aus China und anderen Ländern auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren der USA neue Zölle zahlen. Staaten wie Kanada, Mexiko und die EU sind bis zum 1. Mai davon ausgenommen.
An der Wall Street starteten die US-Börsen freundlicher in den Handel. Der US- Standardwerte-Index Dow Jones notiert zur Stunde mit 1,1 Prozent im Plus bei 23.802,58 Punkten. In der Vorwoche hatte der amerikanische Eliteindex 5,7 Prozent verloren.
Nach oben ging es am deutschen Aktienmarkt für Automobil-Aktien. Daimler gewann zweitweise 1,3 Prozent, VW und BMW sogar 2,1 Prozent. Für Erleichterung sorgte die Entschärfung des Handelskrieges.
Auf Unternehmensseite stand Thyssenkrupp im Fokus. Der Stahl-Konzern steht nach eigenen Angaben kurz vor dem Ende der Bücherprüfung für die Stahlfusion mit Tata Steel. Der Kurs stieg um rund ein Prozent.
Für die Aktie der Deutschen Bank ging es erneut nach unten - um zeitweise ein Prozent. Finanzchef James von Moltke hatte in der Vorwoche vor Gegenwind im Investmentbanking-Geschäft gewarnt und damit das Papier auf Talfahrt geschickt.
Wegen der kurzen Handelswoche durch Karfreitag waren die Umsätze am Markt gering.
Mit Material von Reuters